Die Verbraucherorganisation "foodwatch" hat kürzlicheinen Marktcheck durchgeführt, um die Preise und den Nutzen von Lebensmitteln zu untersuchen, die als spezielle Protein-Produkte in Deutschland vermarktet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Produkte oft deutlich teurer sind als herkömmliche Vergleichsprodukte, obwohl das zugesetzte Protein für die meisten Menschen unnötig ist.
224 Prozent teurer
Die Untersuchung ergab, dass ein bestimmtes Protein Müsli beispielsweise 86 Prozent teurer ist als ein Fitness Müsli des gleichen Herstellers. Ein Eiweiß-Brot eines anderen Herstellers kostet 145 Prozent mehr als ein vergleichbares Brot. Besonders auffällig ist ein High Protein Vanille Pudding, der satte 224 Prozent mehr kostet als das Vergleichsprodukt des gleichen Herstellers.
Zu viel statt zu wenig Protein
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) können Erwachsene ihren täglichen Proteinbedarf von 0,8g pro kg Körpergewicht durch eine ausgewogene Ernährung decken. Selbst für Sportler ist es möglich, ihren erhöhten Proteinbedarf ohne spezielle Protein-Produkte zu decken. Eine Studie des deutschen Bundesernährungsministeriums zeigte zudem, dass die Menschen in Deutschland tendenziell eher zu viel Protein konsumieren.
Markt wächst stetig
Trotzdem wächst der Markt für Protein-Produkte stetig. Wie foodwatch berichtet, hat das Marktforschungsunternehmen Nielsen IQ ermittelt, dass Verbraucher in Deutschland jährlich mehr als eine Milliarde Euro für Proteinprodukte ausgeben – fast 50 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Wenn man vom Faktor 10 ausgeht, würde das für Österreich 100 Millionen Euro bedeutet. Besonders in den sozialen Medien werden diese Produkte beworben, oft mit Bildern von jungen, durchtrainierten Menschen, die den Eindruck erwecken, dass Protein-Produkte für eine sportliche Figur notwendig sind.
Ausgewogene Ernährung
Sportwissenschaftler empfehlen laut empfiehlt eine ausgewogene Ernährung mit Hülsenfrüchten, Nüssen, Fisch, Fleisch und Milchprodukten, um dem Körper alles zu bieten, was er benötigt – im Training wie im Alltag.
Dreiste Abzocke
Die Hersteller setzen das Protein oft künstlich zu, um ihre Produkte mit einem höheren Proteingehalt bewerben zu können. Bei Milchprodukten wird zum Beispiel in der Regel Molkeeiweiß zugesetzt, ein Abfallprodukt der Käseherstellung, das auch in Tierfutter verarbeitet wird. Für die Hersteller von Protein-Produkten ist dies ein lukratives Geschäft, aus Verbrauchersicht jedoch eine dreiste Abzocke, wie Foodwatch festhält. (VOL.AT)
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