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Marion Kracht in seichtem Klamauk

Vom „Hundewetter“ (und  Suff) gezeichnet !? Links: Marion Kracht.
Vom „Hundewetter“ (und  Suff) gezeichnet !? Links: Marion Kracht. ©Michael Petersohn (über Veranstalter)
Komödie „Hundewetter“ im „Applaus“-Abo am Bach.

GÖTZIS  Der Stücktitel des 2. Abo-Abends der „Applaus“-Reihe  war ein bisschen „Nomen est omen“, denn während es „draußen“ im Spiel blitzte und donnerte, ging es auf der Bühne auch nur laut und nicht sehr geistreich zu. Eine Produktion des Theaters am Kurfürstendamm Berlin war mit der Komödie von Brigitte Buc, einer jungen französischen Autorin und Schauspielerin, zu Gast. Berlin liefert in der Regel erstklassige Komödienqualität, diesmal war es leider nicht so; auch der Publikumsliebling Marion Kracht, die bezaubernde vielbeschäftigte deutsche Schauspielerin, die in Götzis schon mehrmals gastierte, konnte in den zahlreichen hysterischen Schreiduellen dreier Frauen auch nicht punkten. Der Plot des Stücks wirkt sympathisch, doch der gewiss prominente Regisseur Martin Woelffer blieb leider an der Klamauk-Oberfläche des Damen-Trios.

Ein Hundewetter, es schüttet… Drei einander fremde Frauen suchen Zuflucht vor dem Regen in einem  kleinen Café. Ungewollt werden sie zu einer total unterschiedlichen „Schicksalsgemeinschaft“: Helene (Marion Kracht), gestresste Geschäftsfrau, Ehefrau und Mutter; Lulu, alleinerziehende Dessous-Fachverkäuferin; Gabriele, tablettensüchtiger Single und arbeitslos.

Ein windiger Kellner „betreut“ sehr eigenartig das Trio. Nach einem ganzen Tag und einer halben Nacht endet dieser Seelenstrip mit Suff und Zank und einmal Sex ohne Knackpunkt der Handlung. Laute Schreiduelle, dürftige „Pointen“, grelle Action statt psychologisch differenzierter Personenführung der unterschiedlichen Charaktere. Die Autorin samt Regisseur boten für eine gute Komödie  zuwenig.

Schade um Marion

Marion Kracht, die man  als vielseitige Schauspielerin und vor allem geistreiche  Komödiantin schätzt, hatte in dem „Hundewetter“ leider nur die Möglichkeit, im allgemeinen Bühnenlärm mitzumachen. Ihre Partnerinnen Judith Hoersch und Lene Wink assistierten lauthals. Daniel Morgenroth als Kellner zeigte klar, dass ihm der Job mit solch exaltierten „Damen“ keine Freude machte. Man freut sich jedenfalls auf besseres Applaus-„Wetter“…  SCH

 

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