Mario Hartmann aus Sulz ist einziger Einwohner einer vergessenen Stadt in Australien
Für die Pro7-Sendung reiste Reporter Raphael in die australische Stadt Wittenoom und erkundete die Geisterstadt, die aufgrund einer Asbest-Verseuchung unbewohnbar ist. Unbewohnbar? Nicht ganz, denn ein Mensch lebt noch dort: Mario Hartmann aus Sulz in Vorarlberg. Die Erstausstrahlung der Sendung war bereits im April 2019, jetzt zeigte der Sender die Reportage noch einmal.
Hartmann genießt Leben in verseuchtem Gebiet
Der Vorarlberger lebt schon fast 30 Jahre lang in Wittenoom. In einem Interview für die Gemeindezeitung "Sulner Leaba" gab er an wegen des schlechten Wetters und des Arbeitsstresses ausgewandert zu sein. Er kam nachdem die Mine schon geschlossen war und verdiente sich sein Geld als Känguru-Jäger. Heute misst er zwei Mal täglich Daten über das Wetter ab und schickt die Informationen für Prognosen weiter. Damit verdient er 850 Australische Dollar (rund 765 Euro) pro Monat.
In Wittenoom läuft er komplett ohne Schutz rum - der Oberkörper frei und mit Flip Flops. Seiner Meinung ist die Situation dort "OK", solange man kein Asbest ausgräbt. Zu den auftretenden Lungenkrankheiten meinte er: "Das ist wie Krebs, manche kriegen es, manche nicht." Ihm gefällt das Leben laut eigenen Aussagen dort. "Wenn ich den Asbest hier nicht hätte, dann wäre das voll die Touristenattraktion", meint der Wittenoom-Bewohner. Wäre das der Fall, wäre Mario Hartmann nicht dort.
Wittenoom ist kontaminiert
Wittenoom ist ein sogenannter Lost Place, der sogar aus vielen Landkarten entfernt wurde - auf Google ist die Stadt aber natürlich noch zu finden. Aus diesem Grund zieht der Ort aber immer noch abenteuerlustige Touristen an, die ihr Leben riskieren. Die Stadt gilt heute nämlich offiziell als kontaminiert und die australischen Behörden warnen vor einem Besuch. Wittenoom liegt in der Pilbara-Region in der Provinz Western Australia.
Der Untergang von Wittenoom
In den 1930er bis 1960ern galt Wittenoom als eine hoffnungsvolle Stadt für Arbeiter aus Europa. Mit dem fasrigen Mineral Asbest sollte Wittenoom einen Boom erleben und reich werden. In Realität war der Blauasbest allerdings der Untergang für Wittenoom.
Die Einwohner starben nach und nach an Lungenkrankheiten, weil sie die Fasern des Asbests einatmeten. Sie flüchteten, die Stadt blieb leer. 80 Prozent der Menschen, die dort lebten, sind heute tot. Ein Mensch lässt sich von der grausamen Historie der Stadt aber nicht abschrecken: Mario Hartmann aus Sulz.
(Red.)
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