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Maria Gasser: 45 Jahre Leiterin Kindergarten LKH Feldkirch

Maria Gasser war 45 Jahre für Kinder da, baute den Betriebskindergarten im Landeskrankenhaus Feldkirch auf und leitete ihn auch 45 Jahre lang. Sie war mit Leib und Seele als Kindergartenpädagogin tätig.
Maria Gasser war 45 Jahre für Kinder da, baute den Betriebskindergarten im Landeskrankenhaus Feldkirch auf und leitete ihn auch 45 Jahre lang. Sie war mit Leib und Seele als Kindergartenpädagogin tätig. ©Vbg. Krankenhaus-BetriebsgmbH
Ein großes Herz für Kinder. Maria Gasser war 45 Jahre Leiterin des Kindergartens am Landeskrankenhaus Feldkirch und jeden einzelnen Arbeitstag mit Leib und Seele für „ihre“ Kinder da.
Maria Gasser - Kindergarten LKH Feldkirch

Viele sind durch ihre Hände hinaus ins Leben gegangen, und viele erkennt sie heute noch, jetzt wo sie erwachsen sind. Mit Oktober startete sie in den wohlverdienten Ruhestand. Sie ging mit Wehmut, aber einem guten Gefühl, weil sie die Kinder bestens betreut weiß.

„Maria! Maria!“, riefen die Kinder ganz aufgeregt und stürzten sich in die Arme von Maria Gasser. Sie umarmte die Kleinen liebevoll und strahlte dabei. Dennoch stahl sich ein Hauch von Traurigkeit in ihr gütiges Gesicht. Nach 45 Jahren war für die Leiterin des Betriebskindergartens im Landeskrankenhaus Feldkirch nämlich Schluss. „Es war eine schöne Zeit. Ich möchte keinen Tag davon missen“, sagte Gasser.

Von der Pionierarbeit zum modernen Betreuungskonzept

Dabei waren die Anfänge nicht ganz einfach. Bereits drei Monate nach Eröffnung des Spitals nahm der Kindergarten den Betrieb auf. Als Unterkunft diente ein älteres Haus auf dem Krankenhausareal, das recht wenig Platz bot. Als Maria Gasser ihre Stelle antrat galt es, eine Struktur in den Betreuungsalltag zu bringen. „Wir hatten den ersten Ganztagskindergarten und keine Erfahrung, wie so etwas abläuft“, erinnerte sich die gebürtige Osttirolerin. So fühlte sie sich in die eigene Familie hinein. Was braucht ein Kind, was ist wichtig? Darauf baute Maria Gasser auf. Auf diese Weise entstand sukzessive ein modernes Betreuungskonzept, das den ihr anvertrauten Mädchen und Buben, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Vorteil gereichte, Neubau und erweiterte Öffnungszeiten inklusive. Die eigenen Kinder durfte sie allerdings nicht mit in den Hort bringen. Um die Tochter und den Sohn kümmerte sich die Schwiegermutter. Auch ihr Mann unterstützte sie tatkräftig. „Ohne den familiären Rückhalt wäre vieles nicht möglich gewesen“, merkt Gasser an.

Sehnlichster Berufswunsch erfüllt

Sie stammt aus einem Osttiroler Bergdorf und musste als ältestes von insgesamt neun Kindern schon früh Verantwortung für die Geschwister übernehmen. Aus diesen Erfahrungen resultierte der Wunsch, entweder Lehrerin oder Kindergartenpädagogin zu werden. Mit nur acht Jahren Volksschule im Gepäck kam Maria zu Verwandten nach Vorarlberg. Die ermöglichten es, dass sie trotzdem im Institut St. Josef einen Platz bekam. „Ich musste jedoch den gesamten Hauptschulstoff innerhalb weniger Monate nachlernen“, erzählt sie. Tag und Nacht saß das Mädchen über den Schulbüchern, nahm für ihr Ziel sogar den weiten Schulweg von Dünserberg nach Feldkirch in Kauf. Die Mühe war nicht umsonst, zwei Jahre später übersiedelte Maria ins Internat. Das erleichterte vieles.

Mit großer Willensstärke ans Ziel

„Wenn man etwas will, schafft man es“, sagte sie mit Nachdruck in der Stimme. Maria Gasser wollte auch mindestens 45 Berufsjahre zusammenbringen. Dieses Ziel hat sie ebenfalls erreicht. Während dieser langen Zeit arbeitete sie mit den Kleinsten ebenso wie mit den größeren Kindern. Zudem sprang sie bei Bedarf im Schülerhort ein. „Das sorgte für Abwechslung.“ Heute werden im Betriebskindergarten des LKH Feldkirch 90 Kinder im Alter zwischen 18 Monaten und 10 Jahren von 17 Mitarbeiterinnen umsorgt. Maria Gasser selbst trat am 1. Oktober 2019 in den wohlverdienten Ruhestand. Sie ging zwar mit Wehmut, aber einem guten Gefühl, weil sie die Kinder bestens betreut weiß. Viele sind durch ihre Hände hinaus ins Leben gegangen, und viele erkennt sie heute noch, jetzt wo sie erwachsen sind. „Das Grundwissen über einen Menschen bleibt“, sagte Maria Gasser. Gänzlich von der Bildfläche verschwinden wird sie auch nicht. „Ich möchte meinen ehemaligen Kolleginnen nicht auf die Pelle rücken“, versichert sie, „nur ab und an auf Besuch kommen.“ Ein solcher ist schon terminisiert. In der Vorweihnachtszeit ist Kekse backen angesagt. Darauf freuen sich alle. Ihre Künste im Umgang mit der Laubsäge stellt Maria Gasser ebenfalls weiterhin dem Kindergarten zur Verfügung. Sie lächelte und drückte noch einmal die Kinder.

BQuelle: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H./Marosi-Kuster

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