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Mandy - Kritik und Trailer zum Film

Wir schreiben das Jahr 1983: Red Miller (Nicolas Cage) lebt mit seiner Frau Mandy (Andrea Riseborough) an den Shadow Mountains abgeschieden von der Zivilisation, aber in harmonischer, trauter Zweisamkeit. Dieses Idyll wird zerstört, als mit Jeremiah Sand (Linus Roache) der Anführer eines Kults auf Mandy aufmerksam wird und diese in seine Sekte zwingen will. Als dieses Ansinnen scheitert, wird Mandy vor Reds Augen ermordet.

Der Film “Mandy” ist des zweite Werk von Regisseur Panos Cosmatos, der auch das Drehbuch für den Film schrieb.

Mandy: Kurzinhalt zum Film

Die Handlung ist schnell erzählt: Mandy (Andrea Riseborough), die Partnerin des Holzfällers Red (Nicolas Cage), wird von einer Sekte um Kultführer Jeremiah (Linus Roache) mit Hilfe einer durch Drogen entmenschlichten Bikergang entführt und später vor Reds Augen brutal ermordet. Red begibt sich daraufhin mit selbstgeschmiedeter Axt auf einen blutigen Rachefeldzug – Kettensägenfechten inklusive.

Was wie eine klassische Rachestory aussieht, ist jedoch viel mehr als das: Der Film überzeugt vor allem durch die eindrucksvollen, hypnotisierenden Bilder in intensiven Farben, die gemeinsam mit der von Synthesizer und Doom Metal geprägten schweren und dröhnenden Musik von Johann Johannsson die Zuschauer in eine Trance zwingen und das Publikum mit offenen Kinnladen in die Sessel drücken. Dafür ist Kino da! Die Regie ist phänomenal und macht aus dem narrativen Dauerbrenner einen zweistündigen psychedelisch-blutrünstigen Horrortrip der Extraklasse, der die Abgründe menschlichen Daseins erforscht und schwer an die Substanz geht.

Mandy: Die Kritik

Der Film hat viele Deutungsebenen und visuelle Querverweise, die besonders die Schrecken männlicher egozentrischer Willkür thematisieren. So sieht sich Sektenführer Jeremiah in Anlehnung an Charles Manson als göttlich erleuchtetes Wesen, der auf alles und jeden ein Recht hat. Die von ihm entführte Mandy soll für die geplante Vergewaltigung auch noch dankbar sein – bricht aber den Bann, indem sie ihn durch ihr verhöhnendes Gelächter auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

Besonders Nicolas Cage liefert in diesem Genre-Kleinod eine unvergessliche Darstellung: Die Wandlung des wortkargen Red zeichnet Cage mit wunderbar expressionistischer Intensität, die “Mandy” zu einem seiner besten Filme überhaupt macht. Auch Linus Roache überzeugt als zwischen Wahnsinn, Megalomanie und Bösartigkeit pendelnder Sektenführer.

“Mandy”, dessen Atmosphäre durch den heißen und stickigen Kinosaal noch verstärkt wurde, stellt so einen gelungenen Festivalauftakt dar, der von den anderen am Festival gezeigten Filmen wohl nur schwer überboten werden kann – aber man darf gespannt bleiben.

>> Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA)

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