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"Magische Nacht" für Turgay Bahadir

Der 24-jährige ­gebürtige Wiener spielte auch schon für Austria Lustenau und steht nun erstmals im türkischen Fußball-Nationalteam.

Es war kurz nach 22 Uhr, Sonntag­abend in Istanbul im Stadion Sükrü Saracoglu. Die Fans von Fenerbahce forderten den Rücktritt von Europameister-Trainer Luis Aragonés, während die Spieler des türkischen Pokalsiegers Kayserispor ihren 4:1-Erfolg feierten. Für einen, den Ex-Austria-Lusten­au-Spieler Turgay Bahadir, gabs gleich doppelten Grund zum Feiern. Zum einen sein herrliches Kopfballtor zum 3:1, zum anderen die erstmalige Einberufung ins türkische Nationalteam für die WM-Qualifikationsspiele gegen Bosnien-Herzegowina und Estland. “Zwei Kotrainer des türkischen Teams sind zu mir gekommen und meinten nur: Du bist dabei”, erzählte der zweifache ÖFB-U-21-Teamspieler im “VN”-Telefonat. “Dabei war ich schon in Urlaubsstimmung, weil wir drei Tage frei haben. Ich wollte nach Paris fliegen, meine Freundin, die dort studiert, besuchen.” So aber musste der 24-Jährige umdisponieren. Bahadir blieb in Istanbul bei seiner Cousine und rückte gestern am späten Nachmittag ins Teamquartier der Türkei ein. Der Offensivspieler (“Derzeit spiele ich als hängende Spitze”) hatte schon im UEFA-Cup gegen Paris St. Germain mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. In den letzten drei Ligaspielen hat sich der gebürtige Wiener zu einem Stammspieler entwickelt. So überraschend die Einberufung für Bahadir kam, so locker sieht er dem Ereignis entgegen. “Ich bleibe cool, werde trainieren wie im Klub und alles dafür tun, um wieder dabei zu sein.” Einer der sich besonders über Bahadirs Einberufung freute, ist Andreas Heraf (“Einfach unglaublich”), der ja einst den Ex-Rapidler zur Austria nach Lustenau gelotst hatte. Bitter für Österreich: Kommt der Teamkollege von Harun Erbek – stand zuletzt nicht im Kader von Kayserispor, zum Einsatz, kann er nicht mehr für das ÖFB-Team spielen.

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