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Mäder – ein Ort mit bewegter Vergangenheit

Der J.J. Ender Saal steht für die Feierlichkeiten "500 Jahre Mäder" am 26. Oktober bereit
Der J.J. Ender Saal steht für die Feierlichkeiten "500 Jahre Mäder" am 26. Oktober bereit ©Veronika Hotz
Mäder (ver) Die amKumma Gemeinde Mäder feiert heuer wie mehrfach berichtet ihre 500-jährige Zugehörigkeit zu Österreich. Anlässlich dieses Jubiläums findet am Samstag, dem 26. Oktober ein Festakt statt.

Nach einer feierlichen Orchestermesse in der Mäderer Pfarrkirche folgt ein Festabend im J.J. Ender-Saal. Das Festprogramm wird eingeleitet mit einem Laudatio von Mag. Markus Linder, gefolgt von Grußworten des Landeshauptmannes Mag. Markus Wallner und Gemeindepräsident Rolf Huber (Oberriet, Kriessern, CH). Die musikalische Gestaltung erfolgt durch ein Ensemble der Musikschule Mittleres Rheintal.

Erste urkundliche Erwähnung
Der Name Mäder taucht erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1256 auf. Das Kloster Kreuzlingen erhielt demnach u.a. eine Wiese „in den mederen”.
Der Ortsname wird von „mahd” abgeleitet, worunter ein Eigentum inmitten von Viehweiden gemeint war, das nach dem Mähen wieder als Weideland diente. Später entstand aus diesen „Weideländern” ein Dorf – das heutige Mäder. Die heutige Kummenberggemeinde dürfte im Laufe des 14. Jahrhunderts besiedelt worden sein. Am 18. Februar 1513 unterzeichnete Abt Franz von St. Gallen die Urkunde, mit der Mäder um 260 Pfund Pfennig an Kaiser Maximilian verkauft wurde. Durch diesen Verkauf trat das Kloster St. Gallen alle
Rechte und Pflichten, was mit „Gericht, Zwing und Bänne, Leute, Fälle, Gelässe,
Frevel, Bußen” umschrieben wird, über den Rhein ab. Mäder war nun eine politische Gemeinde mit freier Vermögensverwaltung, wählte Anwälte und Geschworene, erhielt aber noch keinen „Tafern”, sondern wurde dabei Götzis zugeteilt. Als Tafern bezeichnete man
ein Gasthaus, das gleichzeitig aber auch Versammlungsort für die Gemeinde und die Gemeindegremien war. Gänzlich unabhängig von Götzis wurde Mäder im Jahre 1658, als die Gemeinde mit dem Gasthaus „Zum Adler” einen eigenen Tafern erhielt.

Armut am Rhein
Seit dem Bestehen der Gemeinde waren deren Geschicke vom Rhein bestimmt.
Schutzbauten mussten mittels unentgeltlicher Frondienste ausgeführt werden. Die
Einwohner hatten eine 3360 Meter lange Uferstrecke zu versorgen und im 17. Jahrhundert beklagten sie sich, dass jeder Mäderer ein Drittel des Jahres, also mehr als 100 Tage, Fron leisten musste. Überschwemmungen, zunehmende Vernichtung der Nutzflächen, ungesunde,
durchnässte Wohnungen, dazu noch Missernten und Krankheiten machten der Bevölkerung zu schaffen. Allein im 18. und 19. Jahrhundert sind 33 Rhein-Überschwemmungen
registriert. Vorsteher Johann Ender ritt nach Wien, um dem Kaiser die Notlage persönlich zu
schildern. Die Audienz im Juli 1824 war von Erfolg gekrönt, Hilfe wurde zugesichert. Die Namensgebung des Johann-Josef- Ender-Saals erinnert noch heute daran.

Rasante Entwicklung
Aus einer Urkunde von 1522 geht hervor, dass damals etwa 20 „Hausräuchen”, also
Unterkünfte, auf Mäderer Gebiet standen. 300 Jahre später wurden 80 Gebäude registriert. Heute zählt Mäder 1430 Haushalte, besonders in den letzten 30 Jahren gab es eine rasante
Entwicklung. Daher wurde 1992 eine Entwicklungsplanung durchgeführt und die primären
Ziele „Wir wollen ein Dorf bleiben” und „Wir wollen eine Umweltmustergemeinde werden” festgelegt. Die Zahl 500 ist der rote Faden im Jubiläumsjahr.

 

Factbox:

Festakt 500 Jahre Mäder am Samstag 26. Oktober 2013

18.30 Festgottesdienst in der Pfarrkirche Mäder
Spatzenmesse von Wolfgang Amadeus Mozart
Kirchenchor Mäder und Orchester ad hoc

Solisten:
Aletha Prantl – Sopran
Trudi Tiefenthaler – Alt
Stefan Gisinger – Tenor
Lukas Ess – Bass

Orgel: Kathinka Frank
Gesamtleitung: Maria Lorger

19.30 Uhr Sektempfang im J.J. Ender-Saal

20 Uhr Festprogramm
anschl. Unterhaltung mit dem Trio Bartlis
Verpflegung durch das Team des J.J. Ender-Saals

 

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