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Lustenauer Kräuterbaron

Lustenau - Lebensaufgabe Basilikum. Otto Alge produziert die Köst­lichkeit ökologisch und in rauen Mengen.

Man begegnet ihm überall im Land. Und kann ihn dann gut riechen. Otto Alge und seine Basilikum-Töpfe gehören zum Standard-Sortiment vieler SPAR-Märkte in Vorarlberg. Der Erzeuger ist für die Handelskette zur Marke geworden. Basilikum aus Lustenau, produziert von Otto Alge, ist keine Dutzendware, sondern etwas ganz Besonderes. Aber wie kommt ein Lustenauer dazu, zum „Basilikum-Baron“ des Landes aufzusteigen?

Zum Vollerwerb

Otto Alge lächelt und deutet damit an, dass er nicht mit dem Berufswunsch Basilikum-Landwirt groß wurde. Sondern dass dahinter eine Geschichte steckt. Und diese Geschichte geht so: „Mein Vater war schon Landwirt, produzierte Sauerkraut und Schnittlauch. Ich trat in seine Fußstapfen. Vor allem Schnittlauch verkaufte ich täglich an den früheren Familia-Markt in Lustenau. Ich stellte fest, dass ich davon leben konnte. Also stellte ich den Betrieb auf Vollerwerb um.“

Der heute 55-jährige gelernte Spengler reparierte damals noch Autos. Als der Familia-Markt dann seine Pforten für immer schloss und SPAR die Nachfolge antrat, bekam es Alge mit Konkurrenz zu tun, verkaufte deutlich weniger Schnittlauch. „Ich sah mich nach anderem um, lieferte verschiedene Kräuter an ADEG und DOGRO und fand heraus: Basilikum verkauft sich immer gut.“

Die Folienhäuser

2003 baute er zu seinem bereits bestehenden Folienhaus ein zweites mit 360 Quadratmetern Fläche. Dieses nützte er ausschließlich für die Aufzucht von Basilikum. Gleichzeitig stellte er die Produktion von Sauerkraut und Sauren Rüben ein. Im Jahr darauf kam ein drittes Folienhaus dazu. Der Siegeszug des Basilikums war längst nicht mehr zu stoppen. Zumal SPAR Otto Alge das Angebot machte: „Bau doch Basilikum in großen Mengen für uns an.“ Alge nahm gerne an und sagt heute: „Ich habe einen guten und fairen Partner gefunden, der mich zur Marke aufgebaut hat. Ich gehe davon aus, dass diese Partnerschaft noch lange bestehen bleibt.“

50.000 Töpfe

50.000 Töpfe Basilikum jährlich baut Alge, der seinen Betrieb mit der Familie (Frau, zwei Kinder) sowie zwei Aushilfskräften führt, an. Zum Selbstläufer ist die Produktion dennoch nicht geworden, denn Otto Alge beschäftigt sich immerfort mit der Verbesserung seines Produkts. Das bezieht sich vor allem auf die Erde, die er nachhaltig mit ökologisch wertvollen Substanzen speist. Auch installierte er schon vor acht Jahren eine Hackschnitzelheizung, mit der er die Ölheizung ersetzte. 2007 erhielt der Landwirt den Umweltpreis der Gemeinde Lustenau „für den erfolgreichen Aufbau der einzigen biologischen Basilikumproduktion in Vorarlberg“.

Otto Alge ist der erste und beste Abnehmer seines Produkts. „Ohne Basilikum geht bei uns im Haushalt nichts. Ob mit Tomaten und Mozzarella, als Püree oder im Salat. Es gehört für mich überall dazu.“ Spricht’s und lässt den Interviewer sich einbilden, plötzlich den Duft von Basilikum zu riechen.

ZUR PERSON: Otto Alge

Geboren: 1. Juli 1955
Wohnhaft: Lustenau
Beruf: Kräuterbauer
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Hobbys: Wandern, Radfahren, Reisen
Lieblingsspeise: Mozzarella mit Basilikum

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