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Lustenau tanzt: Szene Openair eröffnete mit buntem Programm

©Beate Rhomberg
Von lokalen Talenten bis Superstar CRO – der Szene Donnerstag bot Programm für Jung und Alt.
Szene Openair Donnerstag

Lustenau. Am Donnerstagmittag war es endlich wieder soweit: Besucherinnen und Besucher aus Vorarlberg und der Umgebung strömten auf das Szene Openair, um drei Tage lang Musik zu hören, zu tanzen und ausgelassen zu feiern. Während um 14 Uhr die Anreise noch in vollem Gange war und fleißig Zelte aufgebaut wurden, strömten die ersten Festivalbesucher bereits auf das Gelände, um pünktlich um 15 Uhr mit gemütlichem Reggae von Miss Weirdy in das Festival zu starten.

Anschließend wurde auf der Alter Rhein Bühne vorerst kräftig gerockt. Das Saint City Orchestra aus der nahen Schweiz animierte seine zahlreichen Fans zum Tanzen. Die Band brachte klassisch irische Musik an den Alten Rhein und verfeinerte sie mit einer Portion Punk und Rock. Da war es schwer, sich nicht mitreißen zu lassen. Mit Beartooth stand kurz nach 17 Uhr schon die nächste Band mit gewaltigem Sound auf dem Programm. Sogar Sandro Schmid, der Leadsänger des Saint City Orchestra, konnte im Publikum mit seiner Familie beim Headbangen erspäht werden. Hier wurde schon mal die Nackenmuskulatur bei Metalcore (oder ist es doch Melodic Hardcore? Oder Metalpunk?) aufgewärmt.

Deutschrap von SSIO

Eine Stiländerung auf der Alter Rhein Bühne brachte SSIO. Der laut eigenen Aussagen aus der Pornoindustrie kommende Deutschrapper afghanischer Abstammung feierte sich selbst, und seine Fans feierten ihn und seine Lieder. Die Handys wurden gezückt und jede Textzeile mitgerappt, während er auf der Bühne mit einer realistischen Selbsteinschätzung überraschte: „Wenn man mich schon nicht wegen meiner Musik mag, dann wenigstens wegen dem Geld auf meinem Bankkonto“. Es scheint, als sucht da jemand Anerkennung und Aufmerksamkeit.

Dazwischen wurde auf der Szene-Bühne ein für das Szene Openair gewohnt buntes Programm geboten. Angefangen bei den sympathischen Bayern Bruckner, welche mit ihren eingängigen Melodien und Texten über Liebe und das Leben überzeugten. Mit Nnella trat kurz vor dem Headliner eine Künstlerin mit Vorarlberger Wurzeln auf. Die Wahl-Linzerin verzauberte das Publikum mit ihrer Stimme und den erfreulich erfrischend arrangierten Songs zwischen Pop und Jazz genauso wie mit ihrer beeindruckenden Bühnenpräsenz. Nach dem Training der Nackenmuskulatur des Nachmittags war dieses Konzert eher ein Ganzkörperworkout zum Mittanzen.

Auch junge Fans im Publikum

Auch in diesem Jahr besuchten wieder viele Familien samt Kindern das Szene Openair. Hörte man sich um, so war eindeutig klar: Sänger CRO als Hauptakt am Abend zog auch das ganz junge Publikum an. Organisator Hannes Hagen scheint es mit seiner Auswahl an Bands geschafft zu haben, bereits die nächste Generation an Festivalbesuchern anzulocken. Dass der Donnerstag bereits seit langem ausverkauft war, und das Gelände schon früh am Nachmittag beinahe bis auf den letzten Platz gefüllt war, zeugt von der treffsicheren Bandauswahl, am Puls der Zeit. Dass die Legende vom verregneten und schlammigen Szene Openair bis heute lebt, obwohl es in den letzten zehn Jahren bis auf vereinzelte, auch starke Regenfälle weder Schlammschlachten noch andere extreme Schlechtwetterfestivals am Alten Rhein gab, stört den Veranstalter nicht. „Es ist schön, dass die Legende lebt und die Leute übers Festival reden“, zeigt sich Hannes Hagen gelassen. Und immerhin könnte es dieses Jahr zumindest am Freitag ja doch nochmal schlammig werden.

Cro mit feuriger Bühnenshow

Pünktlich um 19.15 Uhr war es schließlich soweit. Der Superstar mit der Maske – nur wenige kennen sein wahres Gesicht – betrat die Bühne, und frenetischer Jubel und Applaus brandete auf. CRO – sicherlich einer der besten seines Faches – brachte auch eine feurige Bühnenshow mit. Seine Fans sangen und rappten ungemein textsicher mit, und bei Hits wie „Meine Gang“ wurde es, obwohl kaum möglich, noch einmal lauter.

Den Sprung von der Szene-Bühne auf die Alte Rhein Bühne haben Roy Bianco und seine Abbrunzati Boys geschafft. Sie bildeten mit ihrem Italo-Schlager den Abschluss eines langen, tanz- und mitsingintensiven ersten Festivaltages. Wie viele der Besucher noch beim DJ Lets Fetz feierten, wird man am zweiten Tag dann an den Gesichtern der Besucher erkennen.

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