Am 12. Juni dieses Jahres soll der alte Lustenauer Bahnhof beim Gasthof Habsburg endgültig geschlossen werden. Wir müssen das im Zuge der derzeitigen Baumaßnahmen für die Eisenbahnbrücke nach St. Margrethen tun, sagt ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel. Brisanter Nachsatz des ÖBB-Mitarbeiters. Wir denken jedoch nicht daran, diese Haltestelle jemals wieder in Betrieb zu nehmen. Mit diesem Plan kann sich der Lustenauer Verkehrsgemeinderat Dietmar Haller jedoch nicht abfinden. Der alteBahnhof darf nicht einfach sterben. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, ihn am Leben zu erhalten und attraktiv zu machen, ist Haller überzeugt. Die Haltestelle Markt bediene ein Einzugsgebiet von 4800 Personen mit 1000 Arbeitsplätzen. Für die Menschen der Augartenstraße, Grüttstraße, Badlochstraße und Sandstraße würde sich die Wegstrecke zum neuen Bahnhofum fast einen Kilometer verlängern. Auch würde die Haltestelle wieder an Attraktivität gewinnen, wenn die Bahnverbindung von Lustenau nach Dornbirn eröffnet sei, argumentiert Haller. Und noch eins, so der Verkehrsgemeinderat: Im Kanton St. Gallen wird der regionale Bahnverkehr mit Halb-Stunden-Takten massiv ausgebaut. Das gäbe auch für Lustenau einen massiven Schub.
Knoflacher hilft beim Kampf um Bahnhof
Volle Unterstützung in seinem Kampfum den AltenBahnhof findet Haller im bekannten Verkehrsplaner Prof. Hermann Knoflacher. Dieser führt u.a. umweltpolitische, wirtschaftliche und verkehrsorganisatorische Gründe für den Erhalt des Bahnhofs an. Knoflacher sieht auch mit der im Zuge des Brückenbaus notwendige Erhöhung der Trasse technische Kompromisslösungen, die den Erhalt der Haltestelle möglich machten. Das Argument der Zeitverzögerung lässt der Experte nicht gelten. Der maximale Zeitunterschied zum bestehenden Projekt auf dem Abschnitt zwischen Brücke und Bahnhof liegt nur bei rund 20 Sekunden. Die ÖBB führen zwei Hauptargumenten gegen den Erhalt des altenBahnhofs Lustenau ins Treffen. Der durch den Neubau der Eisenbahnbrücke erreichte neue Kurvenradius hat zur Folge, dass die Haltestelle Markt nicht mehr angefahren werden kann will man in die neuen Taktlagen kommen. Zudem wird der neue Bahnhof zu einer Verkehrsscheibe mit 35 Prozent mehr Kunden ausgebaut, führt ÖBB-Pressesprecher René Zumtobel an. Haller und seine Mitstreiter wollen das nicht akzeptieren. Ab sofort lancieren sie eine Unterschriftenaktion und wollen damit vor allem die Menschen im Umfeld des Bahnhofs mobilisieren.
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