Blick zurück und nach vor
Beim Thema Verkehr betrauerte FPÖ-Kandidat Ernst Hagen immer noch das Ende der S 18 im Jahre 2006, mahnte gestern jedoch Lustenauer Gemeinsamkeit ein. “Es soll beim Planungsprozess alles geprüft werden. Wir sollten kein eigenes Süppchen kochen.” Vizebürgermeister Kurt Fischer sagte, “dass der Blick zurück uns jetzt nichts mehr bringt”. Fischers Konsens mit Hagen: “Man sollte jetzt nicht mit unausgegorenen Varianten hausieren gehen, um damit politisches Kleingeld zu verdienen.” Klar sagten die Grünen, was sie beim konsensorientierten Planungsverfahren nicht akzeptieren: “Eine Ostumfahrung, die wieder eine Riedlandschaft zerstören würde”, so Bernd Bösch. Und: “Konsens kann es nur geben, wenn man vorher selbst weiß, was man will.” Zugunsten einer Straßenlösung nicht klar deklarieren wollte sich SPÖ-Kandidat Richard Apnar. Er verlangt vordringlichst eine Eisenbahnverbindung vom Güterbahnhof Wolfurt nach St. Margrethen.
Austria und FC
Keine großen Dissonanzen gab es auch in weiten Bereichen beim Thema Sportstättenkonzept. Vor allem nicht darüber, dass die Leichtathleten im zu entstehenden Sportpark Priorität genießen sollten ihre Heimstätte zuerst errichtet werden soll. Nur beim Stichwort Fußball, sprich Austria und FC, schieden sich die Geister. Da plädierte Ernst Hagen für ein “Reichshofstadion mit gleichberechtigten Partnern”. Das sah Kurt Fischer anders: “Das Reichshofstadion ist die Heimstätte der Austria. Sonst hätte sie nämlich gar keine mehr, während der FC im Sportpark eine erhält.” Für Bernd Bösch ist klar, “dass es in Lustenau nur ein Stadion für Profifußball geben kann.” Dieser Meinung schloss sich auch Richard Apnar an. Nicht ausschließen will Ernst Hagen die Errichtung eines neuen, gemeinsamen Stadions für beide Spitzenmannschaften “auf einer grünen Wiese”.
Streitpunkt Hotel
Kontroversieller ging es dann beim Thema Ortskern zu. Ernst Hagen sieht die Weichenstellung für ein lebendiges Ortszentrum durch die Errichtung des Blauen Platzes bereits als gegeben und bedauerte das Scheitern des Hotelprojekts durch die Firma Schertler & Alge. Den Schwarzen Peter schob er dabei der ÖVP und den Grünen in die Schuhe. “Sie haben das abgelehnt. Das ist sehr schade.” Kurt Fischer ließ diesen Vorwurf nicht auf sich sitzen. “Wir wären bereit gewesen, eine Million Euro in dieses Projekt zu investieren. Aber nicht 1,5 Millionen. Abgesehen davon, war für uns das Hotel immer nur zweite Wahl. Ein Gewerbezentrum, das jetzt kommen soll, ist die bessere Alternative.” Kein gutes Haar an der Zentrumsentwicklung ließ Bernd Bösch. “Da wurde in den letzten Jahren viel vermurkst.Der Blaue Platz schaut ja aus wie ein verlassener Großparkplatz im Winter. Wir Grüne wollen noch einmal einen Anlauf unternehmen, etwas Gutes aus dem Ortszentrum zu machen.
Klare Wahlziele
Das Blut etwas in Wallung brachte der Diskussionspunkt “Integration”. Von einem Diskutanten aus dem Publikum kam die Forderung an die Politiker, dafür zu sorgen, “dass meine Kinder auch in 20 Jahren noch sagen können, sie sind Lustenauer”. Klare Aussagen gab es bezüglich dem Wahlziel der Kandidaten: Fischer und Hagen wollen Bürgermeister werden, die Grünen eine absolute Mehrheit verhindern, die SPÖ will sich verdoppeln.
Die Spitzenkandidaten vor dem VOL Live-Mikro
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Umfrage im Publikum
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