Lustenau. Nicht weniger als 32 Lustenauer Kulturvereine mit 3.725 Mitgliedern investieren pro Jahr die bemerkenswerte Summe von 2,6 Millionen Euro. Immerhin 90 Prozent der Ausgaben bestreiten die Vereine selbst, wobei sie im Lukrieren der Mittel kreativ sind. Die verbleibenden zehn Prozent steuert die Gemeinde bei, denn die Verantwortlichen wissen das Engagement der Bevölkerung in den insgesamt 130 Vereinen zu schätzen. Das gibt Daniel Steinhofer aktuell bekannt, und mit den Zahlen kennt er sich aus. Von Beruf ist der Kulturgemeinderat und Landtagsabgeordnete nämlich Buchhalter, wie er sagt. Mit dieser Berufsbezeichnung kokettiert der 39-Jährige ein wenig, denn immerhin schwingt da ein etwas verstaubtes Image mit. Kein bisschen verstaubt hingegen ist das Programm, das der Lustenauer Kulturkalender für Herbst/Winter aufweist. Darin sind auch die Veranstaltungen der Vereine von September bis Februar gelistet.
Historisch gesehen gab es jeden Verein, wie zum Beispiel den Fußball-, Turn- oder Musikverein zweimal. Einen für die „Blauen“ und einen für die „Schwarzen“. Die freiwillige Feuerwehr blieb von dieser Regelung ausgenommen, merkt Steinhofer schmunzelnd an. Das war mitunter noch so bis zum Ende der 1970er Jahre, aber jetzt ist das völlig unpolitisch, so der Gemeinderat. „Es steht der Vereinszweck im Mittelpunkt, nicht mehr die politische Geschichte“, ist Daniel Steinhofer überzeugt.
Besonderheiten im Kulturbereich
Lustenau hat ein reiches kulturelles Spektrum parat. Sowohl für die Bewohner, als auch für die Besucher aus umliegenden Orten. Das Museum Rhein-Schauen zählt 18.000 Besucher jährlich, die Galerie Hollenstein bestreitet jedes Jahr vier Ausstellungen, im Freudenhaus gibt es Darbietungen aus der Welt des Kabaretts, Clowntheater und Circuskunst und das Szene Openair ist eine längst etablierte Größe. Seit zwei Jahren das Druckwerk geöffnet. Es ist ein Verein zur Förderung von Druckgrafik, eine offene Druckwerkstatt und ein Ausstellungsraum.
Ein Musical in der Kirche
Ein besonderer Veranstaltungsort für das Musical „Jesus Christ Superstar“ im Rahmen des Abo Theaters am 24. Oktober ist die Pfarrkirche St. Peter und Paul, während der Reichshofsaal, das Theresienheim, aber auch der große Sitzungssaal des Rathauses Räume verschiedener Größen bieten.
Die Musikschule ist ein beliebtes Angebot, das 1.650 Schüler nützen, um die Grundlagen der Musik zu lernen. Die Rheintalische Musikschule Lustenau ist eine der größten des Landes. Sie arbeitet zusammen mit den Gemeinden Höchst und Fußach als Kooperationspartner.
Von der Sport- zur Kulturhochburg?
Beachtliche Erfolge im Radfahren, Turnen, Fußball oder in der Leichtathletik machten Lustenau einst zur Sporthochburg. Das könnte sich ändern. Die Chancen stehen gut, dass ein immer hochwertigeres Angebot die Marktgemeinde zur Kulturhochburg macht. Es gibt allerdings noch einiges zu tun, betont Daniel Steinhofer. Unter anderem möchte er dem historischen Archiv mehr Gewichtung geben, Raum für die Literatur schaffen und nicht zuletzt auch den Tanz in Lustenau etablieren.
Tipp: Diskussion über eine Neupräsentation des Themas Stickerei
DO 28. September 19 Uhr
Druckwerk, Hofsteigstraße 21
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