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Lumper richtet über Messi und Co

Seit Montag weilt VFV-Präsident Dr. Horst Lumper in Südafrika, wo er als Mitglied der Disziplinarkommission über Regelverstöße aller Art urteilt.

Ein Kopfstoß à la Zidane, ein Wutausbruch von Maradona, aber andere Vorfälle im Stadion – über all diese Dinge wird der Bregenzer Dr. Horst Lumper während der WM-Endrunde urteilen. Zumindest bis zum Viertelfinale wird der 48-jährige VFV-Präsident in Südafrika weilen. Den VN schilderte er seine ersten Impressionen aus dem WM-Land.

Erste Eindrücke: Sie sind gewaltig. Johannesburg ist eine riesige Stadt. Allein die Anfahrt zum Headquarter der FIFA dauert rund 25 Minuten, vom Hotel aus. Ich habe bereits das Stadtzentrum und Soweto – dort leben ca. drei Millionen Menschen – besichtigt. Die Armut, auch im Zentrum, ist erschreckend. Im Gegensatz dazu gibt es tolle Einkaufszentren, Casinos und atemberaubende Villen.

Thema Organisation und Sicherheit: Ich bin zuversichtlich, dass Südafrika die WM erfolgreich ausrichten wird. Die Organisation ist noch verbesserungsfähig. Vor Beginn der WM sind alle noch sehr nervös. Viele Freiwillige, die rekrutiert wurden, sind überfordert.

Ein kleines Beispiel: Ich hatte einen Chaffeur, der mich vom Hotel Palazzo zum Headquarter bringen sollte. Der Fahrer hat sich leider verirrt und ich musste aussteigen und ein Taxi nehmen, um zum FIFA-Haus zu kommen. Wenn man so durch die Stadt fährt hat man durchaus Verständnis für die Bedenken in Sachen Sicherheit. Es gibt praktisch kein Haus, das nicht durch hohe Mauern und Stacheldraht geschützt ist. Für die Besucher, Spieler und Offizielle ist aber ein höchstmöglicher Schutz organisiert worden. Rund 40.000 zusätzliche Sicherheitskräfte sind im Einsatz.

Schwerpunkte der FIFA-Sitzung? Sie waren eher ruhig. Es wurde über die Verteilung der nicht unbeträchtlichen Geldmittel und die Problematik des Olympiaturniers (U-23-Spieler und drei ältere, aber keine Abstellungspflicht für die Vereine) gesprochen und abgestimmt.

WM-Favorit: Meine Titelfavoriten sind Holland, Spanien, Argentinien – und vielleicht auch England.

Chancen der Afrikaner: Das wird sehr von der Stimmung abhängig sein, Bei einem guten Start traue ich einer Mannschaft das Erreichen des Halbfinals zu. Allerdings sind die Temperaturen doch eher wie in Europa und so fällt ein möglicher Vorteil für die Afrikaner weg. Für sie kann es sogar ein Nachteil sein.

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