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Luftgüte mit Gräsern messen

Mit dem EuRegio-Projekt "Umweltmonitoring Bayern - Salzburg" wollen die beiden Länder die Zusammenarbeit im Bereich Umweltschutz vertiefen. Bis Dezember sollen erste Werte feststehen.

24 Messstationen im Kleinen und Großen Deutschen Eck sollen mittels Weidelgräsern und Flechten die Umweltbelastung entlang der Transitwege feststellen.

„Mit Hilfe der so genannten Bioindikation kann man feststellen, wie viele Schadstoffe die Pflanzen tatsächlich in der Umgebung aufnehmen“, sagte der Leiter der Umweltabteilung Salzburgs, Othmar Glaeser. Traditionelle Messgeräte können immer nur punktuell die Schadstoffkonzentration in der Luft feststellen, mit den Pflanzen sei dies breiter und großräumiger möglich. Als Vergleichswerte dienen Messungen in Gegenden, in denen die Luft rein ist, also kein Transitverkehr herrscht.

Umweltmonitoring ist die Umweltbeobachtung über einen längeren Zeitraum: Die Messungen finden von jetzt an durchgehend bis Ende August statt. Die Ergebnisse daraus und eine Bewertung werden bis Dezember vorliegen. Das Kleine Deutsche Eck betrifft die Verbindung von Wörgl über St. Johann in Tirol (B178) nach Bad Reichenhall (B20/21) und Salzburg, das große Deutsche Eck beinhaltet die Autobahnverbindung Tirol – Rosenheim in Bayern – Salzburg (A12 – A93 – A8).

An 15 Standorten in dieser Gegend wurden in den vergangenen Tagen 24 Messstationen aufgestellt. Diese Stationen beinhalten Staubsammelgefäße und Töpfe mit Weidelgras. Die Sammelgefäße und Pflanzen werden alle vier Wochen durch neue ersetzt und in die Umweltlabore der Länder Bayern und Salzburg zur Untersuchung gebracht. Dort werden dann die Schadstoffe Schwefel, Stickstoff, Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel, Zink, Molybdän, Thallium, Quecksilber, Antimon, Wismut, Arsen sowie PAKs (das sind polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) analysiert.

Die Schadstoffbelastung in der Umgebung wird mittels Flechten gemessen. Je nach Art und Häufigkeit der Flechten können wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Luftgüte getroffen werden. Die gewonnenen Daten sollen umweltpolitische Maßnahmen unterstützen.

Die grenzüberschreitenden Aktivitäten sollen die umweltpolitische Zusammenarbeit der Länder Bayern und Salzburg fördern, so der Salzburger Umweltreferent LHStv. Othmar Raus (S). „Schadstoffe machen vor Grenzen nicht Halt“, so Glaeser. Gerade im Großen und Kleinen Deutschen Eck herrsche stets reger Transitverkehr, und die Luft sei besonders belastet. Das EuRegio-Projekt „Umweltmonitoring Bayern – Salzburg“ ist ein Kooperationsprojekt der Umweltschutz-Abteilung des Landes Salzburg, dem Bayerischen Landesamt für Umwelt, dem Landkreis Berchtesgadener Land sowie den Gemeinden aus Bayern und Salzburg in Zusammenarbeit mit der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein. Die Europäischen Union fördert das Projekt mit Geldern aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE (Interreg).

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