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Lösung für Stauchaos Dornbirn-Nord? "Die Strecke entweder über- oder unterführen"

Kreisverkehr mit Unter- oder Überführung oder doch eine Kreuzung? VOL.AT hat sich umgehört.
Kreisverkehr mit Unter- oder Überführung oder doch eine Kreuzung? VOL.AT hat sich umgehört. ©VOL.AT/Mayer, Canva
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Was wäre die bessere Lösung für Dornbirn-Nord: Eine Kreuzung wie vom Land vorgeschlagen oder doch eine Unter- oder Überführung für den bestehenden Kreisverkehr? VOL.AT hat sich in Dornbirn umgehört.

Kreisverkehr "erleichtert den Verkehr"

Eine mehrspurige Kreuzung statt des Kreisverkehrs könne funktionieren, meint Sandra Caldwell aus Dornbirn. Sie bringt aber auch eine internationale Perspektive zum bestehenden Kreisverkehr mit ein: "Mein Mann kommt aus England, und in England sind Kreisverkehre die Regel." Sie selbst hält viel davon, wie sie durchklingen lässt. "Ich finde, das erleichtert den Verkehr", merkt sie an. Auch einen ergänzenden Lösungsvorschlag bringt Caldwell: "Einfach nur weniger Auto fahren und das Fahrrad öfter nehmen."

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Sandra Caldwell aus Dornbirn. ©VOL.AT/Mayer
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Werner Jamnig aus Dornbirn. ©VOL.AT/Mayer

Größerer Kreisverkehr mit Unterführung

Auch Werner Jamnig aus Dornbirn hält eine bauliche Erweiterung für denkbar. "Ich würde sagen, da wäre noch Platz, um etwas Größeres zu machen", so Jamnig gegenüber VOL.AT. Etwa ein größerer Kreisverkehr mit anderen Anbindungen oder mehreren Spuren. Er habe zudem schon gesehen, "dass man durch einen Kreisverkehr gerade durchfahren kann – unterhalb durch zum Beispiel." Für den Verkehr Richtung Bregenz sei das aus seiner Sicht sinnvoll: "Das alleine würde das schon bringen." Man könne sich hier auch ein Beispiel an funktionierenden Modellen in Großstädten nehmen.

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Liebert Fetz aus Lauterach. ©VOL.AT/Mayer

Radweg für Autos ausbauen

Liebert Fetz aus Lauterach sieht den aus seiner Sicht kaum genutzten Radweg beim Kreisverkehr als verpasste Chance: "Wenn man den Radweg anders ausgebaut hätte, damit dort Autos durchfahren könnten, dann wäre das erledigt. Dann könnte man von Lauterach nach Dornbirn durch und umgekehrt", meint er. "Dann gäbe es den Stau nicht." Der bestehende Radweg sei aus seiner Sicht in der aktuellen Form "sinnlos". Dort würden seiner Einschätzung nach "vielleicht 50 Räder am Tag oder noch weniger" unterwegs sein.

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Steffen Güldenberg aus Dornbirn. ©VOL.AT/Mayer

Über- oder Unterführung beim Kreisverkehr

Steffen Güldenberg aus Dornbirn kennt die Situation aus nächster Nähe. Er arbeitete ein halbes Jahr lang in einem der Büros bei Doppelmayr. "Wir haben das Verkehrschaos jeden Tag live miterleben können, wenn wir aus dem Bürofenster rausgeschaut haben", schildert er. Aus seiner Sicht sei vor allem der Durchzugsverkehr ein Problem: "Ziemlich viel Verkehr geht alleine von der Autobahn Richtung Achraintunnel." Eine mögliche Lösung sieht er in baulichen Anpassungen: "Wenn man die Strecke entweder über- oder unterführen könnte, statt sie durch einen Kreisverkehr oder eine Kreuzung zu jagen, wäre schon sehr viel Verkehr abgebaut." Sein Vorschlag wäre also quasi eine Verlängerung des Achraintunnels.

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Gertraud Vögel aus Dornbirn. ©VOL.AT/Mayer

"Nicht gut, wenn man wieder vergrößert"

Gertraud Vögel aus Dornbirn kennt die Probleme ebenfalls gut: "Da war ein extremer Stau am Dienstag", berichtet sie. Eine weitere Vergrößerung lehnt sie jedoch ab: "Ich finde es nicht gut, wenn man wieder vergrößert und erweitert." Das koste viel Geld, das man besser an anderen Stellen investieren solle, meint sie. "Und die Zukunft ist sicher nicht noch mehr Straßen und größere." Ihr wäre eine andere Lösung ohne große bauliche Maßnahmen lieber. So wolle man beispielsweise ja auch die Lkw-Maut online lösen.

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Patricia Öhler und Rosmarie Marte. ©VOL.AT/Mayer

"Man muss alles probieren"

Auch Rosmarie Marte, die in Dornbirn lebt, äußert sich zurückhaltend zur geplanten Kreuzung: "Es hat schon wahnsinnig viel Verkehr. Ob eine Kreuzung hier helfen würde, weiß ich nicht", gab sie an. "Ich fahre selbst nicht viel Auto. Könnte schon möglich sein – man muss alles probieren." Für sie und ihre Begleiterin Patricia Öhler, die aus dem Burgenland zu Besuch war, liegt die einfachste Lösung auf der Hand: "Weniger Autos." "Es wäre natürlich schon gut, wenn man eine Lösung finden könnte, damit ein bisschen Verkehrsberuhigung wäre", meint Öhler. Ob sich die geplante Maßnahme des Landes aber wirklich positiv auswirke, werde sich erst mit der Zeit zeigen.

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Auch jene, die sich nicht vor der Kamera äußern wollten, hatten Vorschläge. ©VOL.AT/Mayer

Reißverschlusssystem und Lösung für Lkw

Eine weitere Befragte, die anonym bleiben wollte, meint: "Wenn die Lkw auf der rechten Seite mehr Platz hätten, dann wäre der Kreisverkehr wahrscheinlich schon entlastet."

Zwei ältere Dornbirner, die regelmäßig beim Kreisverkehr unterwegs sind, erklären: "Am Dienstag hat sich wieder einiges abgespielt." Für sie ist klar: "Es braucht ein funktionierendes Reißverschlusssystem – ob mit Kreisverkehr oder Kreuzung." Wichtig sei vor allem, dass man den Verkehr in Richtung Güterbahnhof in den Griff bekomme. "Man muss sich zuerst darum kümmern, dass es mit den Lkw gescheit geregelt ist." So wie aktuell könne es nicht weitergehen.

Mehrfach wurde auch von kamerascheuen Vorarlbergern der Vorschlag einer Über- oder Unterführung genannt: etwa vom Achraintunnel in Richtung Autobahn oder von Dornbirn nach Lauterach. Einige Passanten bekannten sich aber auch ganz klar zum bestehenden Kreisverkehr oder einer mehrspurigen Kreuzung als Nachfolgelösung – wie vom Land vorgeschlagen.

(VOL.AT)

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