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"Loddar" nicht nach Nürnberg

Lothar Matthäus kehrt vorerst nicht auf die deutsche Fußball-Bühne zurück: Der 44-jährige Franke wird definitiv nicht neuer Trainer bei Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Nürnberg.

„Beide Seiten haben diese Entscheidung gefällt”, berichtete „Club”-Sportdirektor Martin Bader am Samstag der dpa. „Beide Seiten haben gemerkt, dass es in dieser Konstellation nicht passt.” Zahlreiche Nürnberger Fans hatten sich vehement gegen eine Verpflichtung des ehemaligen Bayern-Spielers ausgesprochen. „Letztendlich ist die Kritik zu groß gewesen”, sagte Bader über die Entscheidung gegen Matthäus, der derzeit die ungarische Nationalmannschaft trainiert. „Bei einem Trainerwechsel muss man auch das Umfeld berücksichtigen, die Fans müssen uns in dieser schwierigen Phase ja vorbehaltlos unterstützen.” Bei einem „sehr langen Telefonat” am Samstag hätten sich beide Seiten endgültig gegen eine Zusammenarbeit ausgesprochen. Am vergangenen Montag war Wolfgang Wolf auf Grund der sportlichen Talfahrt entlassen worden.

Bereits am Freitag hatte Matthäus der ungarischen Nachrichten-Agentur MTI angekündigt, dass er seinen bis Jahresende laufenden Vertrag als ungarischer Fußball-Nationaltrainer erfüllen wolle. Womöglich will der Weltmeister von 1990 sogar über den 31. Dezember dieses Jahres hinaus in Ungarn bleiben: In den kommenden zwei Wochen soll über eine Vertragsverlängerung verhandelt werden. Trotz der verpassten Qualifikation für die WM 2006 hatte sich Verbandspräsident Imre Bozoky bereits für einen Verbleib von Matthäus ausgesprochen.

„Es gibt noch mehrere Kandidaten”, sagte Bader am Samstag, ohne Namen nennen zu wollen. Am Donnerstag hatte es ein erstes Gespräch mit Peter Neururer gegeben, als weitere mögliche Anwärter gelten Matthias Sammer und Jürgen Kohler. Der „Club”-Sportdirektor hatte am Freitag eine rasche Lösung der Trainerfrage angekündigt: „Bis Mitte nächster Woche wollen wir die Entscheidung sehr weit vorangetrieben haben.” Beim Heimspiel am Sonntag gegen den VfB Stuttgart wird der bisherige Co-Trainer Dieter Lieberwirth auf der Bank sitzen.

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