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Das macht das Land Vorarlberg gegen Fachkräftemangel

©Land Vorarlberg
Das Land Vorarlberg und das Arbeitsmarktservice (AMS) wollen mit Ausbildung und Höherqualifizierung dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Bei jungen Erwachsenen bis 25 Jahre stehe die Ausbildung vor der Vermittlung, betonte AMS-Vorarlberg-Geschäftsführer Bernhard Bereuter.
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Dennoch werde es ohne den Zuzug von Fachkräften von außen nicht gehen, sagte Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP). Bereuter, Rüdisser und AMS-Österreich-Chef Johannes Kopf gingen bei einer Pressekonferenz am Freitag in Bregenz dezidiert auf die Vorarlberger Verhältnisse ein. Demnach brummt die Wirtschaft, per Ende August waren in Vorarlberg 168.000 Personen unselbstständig beschäftigt – so viele wie noch nie. Noch 2008 lag die Zahl der unselbstständig Beschäftigten bei 144.000. Aktuell stehen 3.800 beim AMS gemeldete offene Stellen 3.500 Arbeitssuchenden gegenüber. Die Schwierigkeit aber liegt in der passgenauen Besetzung der Stellen.

Lehrstellen: Missverhältnis Angebot – Nachfrage

Das trifft auch auf die Lehrstellen zu. Zwar gibt es mit 272 sofort verfügbaren Lehrstellen ein größeres Angebot an Ausbildungsplätzen als Lehrstellensuchende (252), bricht man aber die Zahlen auf die einzelnen Branchen herunter, ergibt sich ein anderes Bild. So sind etwa 86 Lehrplätze für angehende Köche frei, aber es stehen nur zwei Jugendliche zur Verfügung, die diesen Beruf ergreifen wollen. Umgekehrt ist das Interesse am Beruf des Kfz-Mechanikers viel größer als das Lehrstellenangebot.

Land setzt auf Qualifikationen und “Kompetenz-Checks”

Um diese “Nicht-Übereinstimmung” besser in den Griff zu bekommen, führten Bereuter, Rüdisser und Kopf zahlreiche Projekte an, bei denen es im Kern um Ausbildung und Qualifizierung geht. Bereuter wies darauf hin, dass 45 Prozent der beim AMS Vorarlberg gemeldeten Arbeitslosen höchstens einen Pflichtschulabschluss vorweisen können. Rüdisser verwies auf die Anstrengungen des Landes, der Wirtschafts- und der Arbeiterkammer, der Lehre neue Impulse zu verleihen. Dazu gehörten das Kompensieren von Defiziten ebenso wie Kompetenz-Checks für Lehrlinge, so der Landesrat.

Förderung contra Fachkräftemangel

“Die Förderung der Lehrausbildung von Jugendlichen und Hilfsarbeitern ist eine der wichtigsten Maßnahmen des AMS gegen den Fachkräftemangel”, betonte auch Kopf. Er führte die Lehrstellenförderung des AMS ins Treffen, die österreichweit innerhalb eines Jahres von 6.300 Unternehmen in Anspruch genommen wurde. Weiters führte er die Facharbeiterintensivausbildung, die arbeitsplatznahe Qualifizierung, die Qualifizierungsförderung für Beschäftigte oder auch die Impulsberatung für Betriebe an. Davon hätten seit Juli 2017 rund 43.000 Personen profitiert. Außerdem appellierte er an Unternehmen mit Besetzungsschwierigkeiten, noch “breiter” zu suchen: “Das heißt, manche Personalisten könnten eventuell prüfen, ob im Recruiting-Prozess das Gold nicht zu ungenau gewaschen wird”, sagte Kopf.

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