AA

Nach Lockdown-Verlängerung: Fast 26.000 mehr in Kurzarbeit

©APA
Arbeitsminister Martin Kocher und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger gaben am Dienstag die neuesten Arbeitslosenzahlen bekannt.

Die coronabedingte Wirtschaftskrise schlägt sich weiter am Arbeitsmarkt nieder. Aktuell sind 440.384 Personen in Kurzarbeit, um 25.611 mehr als in der Vorwoche, gab das Arbeitsministerium am Dienstag bekannt. Derzeit sind über eine halbe Millionen Menschen ohne Job, konkret 533.512 Personen. Gegenüber der Vorwoche ist das ein Plus von 761. Besonders stark betroffen ist der Tourismussektor. Dort sind momentan rund 73.000 Personen arbeitslos.

"Vor allem im Tourismus macht sich der fehlende Saisonstart bemerkbar", sagte Arbeitsminister Martin Kocher. Rund ein Drittel der krisenbedingten Arbeitslosen entfällt auf den Tourismus, die Zahl der Arbeitslosen in diesem Sektor hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 40.000 erhöht.

In Summe sind derzeit 533.512 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorgemerkt, 65.493 davon machen Schulungen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 112.596.

Bisher wurden rund 5,7 Mrd. Euro für die Kurzarbeit ausbezahlt, für die Phase 3 wurden 4,3 Mrd. Euro bewilligt.

Fachkräftemangel bleibt ein Problem

Der Fachkräftemangel bleibt auch in der Corona-Pandemie ein Thema in der deutschen Wirtschaft. 54 Prozent der Unternehmen rechnen im Jahr 2021 mit Engpässen. Das ergibt sich aus dem am Dienstag in Gütersloh vorgestellten Fachkräftemigrationsmonitor der Bertelsmann Stiftung. Wie auch im Jahr 2020 wurden bei der Umfrage Entscheider aus unterschiedlich großen Unternehmen in Deutschland befragt. Im Vorjahr gaben 55 Prozent an, über weniger Fachkräfte als benötigt zu verfügen. An der Spitze der gesuchten Fachkräfte steht die Gruppe mit abgeschlossener Berufsausbildung (37 Prozent) vor Akademikern (27).

"Größere Unternehmen sind häufiger vom Fachkräftemangel betroffen als kleine", so Matthias Mayer, Migrationsexperte bei der Bertelsmann Stiftung. "Besonders der Gesundheitssektor und das Bauwesen leiden unter Engpässen", sagt der Mitautor der Studie.

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel setzen die Unternehmen demnach in erster Linie auf die Ausbildung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Fortbildung des vorhandenen Personals. Auch versuchen die Unternehmen die Mitarbeiter mit einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Betrieb zu halten.

Nur 17 Prozent geben an, Fachkräfte im Ausland zu suchen. Hier wird Personal aus der EU sowie anderen europäischen Ländern vorgezogen. Dann folgen Asien und der Mittlere Osten. Sehr wenig Erfahrung gibt es mit Fachkräften aus Afrika. Als große Hürden werden sprachliche Probleme und die Einschätzung der im Heimatland erhobenen Qualifikationen genannt. Rechtliche Hürden oder Einreisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie spielen demnach nur eine untergeordnete Rolle.

(APA)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • Nach Lockdown-Verlängerung: Fast 26.000 mehr in Kurzarbeit