AA

Literaturgeschichte zu Feldkirch 800

Dr. Philipp Schöbi referierte über "Das literarische Feldkirch"
Dr. Philipp Schöbi referierte über "Das literarische Feldkirch" ©Henning Heilmann
Blitzdurchgang durch die Literaturgeschichte der Montfortstadt im Palais Liechtenstein
Das literarische Feldkirch

FELDKIRCH Feldkirch gilt vielen als heimliche Hauptstadt Vorarlbergs. Sicher war und ist die Stadt an der Ill Vorarlbergs Literaturhauptstadt, wie Dr. Philipp Schöbi in einem imposanten Vortrag in der Reihe „Bsundrigs um 5“ über “Das literarische Feldkirch” in der Feldkirch 800-Jubiläumsausstellung „Von Hugo bis Dato“ eindrucksvoll bewies.

Gleich an mehreren Orten in Feldkirch ist der irische Schriftsteller James Joyce präsent, sowohl in der „James Joyce Passage“ wie in der James-Joyce-Zitatleiste am Bahnhof. Auch in der Jubiläumsausstellung „Von Hugo bis Dato“ ist ein Zitat von James Joyce präsent: „Wir haben einen Teil des Sommers in Feldkirch verbracht, einer hübschen alten Stadt. Ich mochte die Leute sehr gern – altmodisch und höflich“, schrieb er 1932.
 
„Schwabengängerin“

Die Montfortstadt ist aber auch durch weitere Autoren ein Schauplatz der Weltliteratur geworden. Einige Beispiele davon präsentierte Dr. Philipp Schöbi auf seinem Vortrag. Nur unweit von Feldkirch lebte der berühmte Barockdichter Laurentius von Schnüffis. Auch die Schriftstellerin Regina Lampert wuchs in Schnifis auf, lebte aber später in Feldkirch. „Die Schwabengängerin“ beschreibt ihre Erinnerungen als Schwabenkind.

„Frankreichs Lilien“

Vielen Zuhörern war die Geschichte „Nonni und Manni“ von Jón Sveinsson ein Begriff. Weniger bekannt ist, dass der Roman in Feldkirch erschienen ist. Der erste gedruckte Roman einer Vorarlbergerin überhaupt stammte von der in Feldkirch lebenden Anna Hensler. 1905 gelang ihr mit dem Buch “Frankreichs Lilien” zugleich ein Bestseller. Der zwei Jahre später in Feldkirch geborene Eugen Andergassen verfasste über 25 Bücher.

Zuckmayer-Zitat

Das wohl berühmteste Zitat, welches fast jeder der in Feldkirch mit dem Zug ankommt erblickt, stammt vom deutschen Dichter Carl Zuckmayer, der über den Grenzbahnhof Feldkirch in die Schweiz flüchtete: „Als der Zug langsam in Feldkirch einfuhr und man den grellen Kegel der Scheinwerfer sah, hatte ich wenig Hoffnung. Der Tag dämmerte bereits, mein Puls klopfte mit dem Ticken der Uhr. Wenn man nur schon raus wäre. Jede Sekunde kann irgendeine neue Wendung bringen. Jede Ablösung eines Grenzbeamten eine neue Verdächtigung, die ganze Komödie war umsonst.“

Im Anschluss an den Vortrag signierte Dr. Philipp Schöbi sein Buch „Das literarische Feldkirch“. Das Buch gewährt noch tiefere Einblicke in Feldkirchs Literaturgeschichte. HE 

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Feldkirch
  • Literaturgeschichte zu Feldkirch 800