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Bregenzer Eislaufplatz: Linhart weist Vorwürfe entschieden zurück

Diskussion rund um die Schließung des Bregenzer Eislaufplatzes: Linhart weist Vorwürfe zurück
Diskussion rund um die Schließung des Bregenzer Eislaufplatzes: Linhart weist Vorwürfe zurück ©Amt der Landeshauptstadt Bregenz
Bregenz - "Die Vorwürfe, ich würde die Bregenzerinnen und Bregenzer „zum Narren“ halten, weise ich mit aller Entschiedenheit zurück", so der Markus Linhart.

Der Bregenzer Bürgermeister reagiert damit auf die scharfe Kritik der SPÖ Bregenz, die ihn im Zuge der Diskussion rund um die Schließung des Eislaufplatzes Bregenz traf. „Der Eislaufplatz wurde im Sommer 2009 einer umfassenden Sanierung unterzogen. Damals – vier Monate vor der Wahl – hat der Bürgermeister höchst persönlich dafür gesorgt, dass die Stadt 105.000 Euro für die Instandsetzung des Eislaufplatzes bewilligt. Zwei Jahre nach dieser Sanierung soll der Eislaufplatz plötzlich überaltert und 45.000 Euro pro Jahr für die Weiterführung zu teuer sein“, kritisierte Michael Ritsch, Landeschef der SPÖ Bregenz.

Linhart nimmt Stellung

“Was stimmt, ist, dass die Sole-Gummikühlmatten, die im übrigen jetzt wieder verkauft werden und dadurch somit Einnahmen lukriert werden können, im Jahr 2009 ersetzt und für die notwendige Verrohrung ein betonierter Kollektorgraben erstellt wurde. Von einer ‘umfassenden Sanierung’ kann allerdings nicht die Rede sein! Die sanierungsbedürftigen Banden und die Kältemittelerzeugung (maschinentechnischen Anlagen) sind ins Alter gekommen und müssten nun ausgetauscht werden. Die Sanierungskosten dafür beliefen sich auf ca. 150.000 Euro. Des Weiteren wurde in der vergangenen Saison von der Nutzerseite immer stärker reklamiert, dass die Umkleidemöglichkeiten und im Speziellen die Verpflegung am Platz nicht dem Niveau entspricht, den man erwarten könne”, so Linhart.

Und fügt dem hinzu: “Da die umliegenden Eislaufplätze Lindau (heuer überdacht) und Hard Vollserviceanbieter sind, hat der Platz an Attraktivität verloren, aus diesem Grund haben die Frequenzen in den vergangenen Jahren stetig nachgelassen. Und das Kleinkinderpublikum fährt zwischenzeitlich verstärkt auf dem Eislaufplatz in der Innenstadt.”

Linhart zum Bregenzer Eislaufplatz

Der Bregenzer Bürgermeister in einer Aussendung über die Vorgeschichte des Bregenzer Eislaufplatzes sowie die Nutzung des Harder Eislaufplatzes:

“Vor 17 Jahren wurde die Kunsteisbahn errichtet – schon damals als Provisorium, das sich in weiterer Folge nur mit hohem Reparaturaufwand Jahr für Jahr gehalten hat. Auch der Energiebedarf war aufgrund des Alters der technischen Anlage bereits überdurchschnittlich hoch. In der zurückliegenden Saison von Dezember bis März zum Beispiel nutzten 7.750 Personen die Anlage, wobei die Stadt für diesen dreimonatigen Betrieb nach Abzug aller Eintrittsgelder und Sponsorenbeiträge unterm Strich fast 70.000 Euro aufwenden musste. Das bedeutet, das pro Besucher fast 10 Euro zugeschossen werden musste!

Im Hinblick auf die neue Saison stünden jetzt wieder entsprechende Instandhaltungsmaßnahmen wie etwa die Erneuerung von Banden oder des beschädigten Tores an. Auch das Kühlaggregat und die Eismaschine, die beide noch aus den Anfängen des Eislaufplatzes stammen, haben ihre eigentlichen Betriebsgrenzen längst erreicht, wobei diesbezügliche Neuinvestitionen mit enorm hohem finanziellem Aufwand verbunden wären. Dazu kommt, dass die Stadt derzeit für das Casino-Stadion und die Sportanlagen in Neu Amerika nur drei statt wie bisher vier Platzwarte beschäftigt. Für eine fortgesetzte Betreuung der Kunsteisbahn müsste mit entsprechendem Budgetaufwand weiteres Personal eingestellt werden.

Nutzung Eislaufplatz Hard

Der Bregenzer Eislaufplatz wurde in der Saison 2010/ 2011 im Ausmaß von rund 75 % von Schülergruppen und Schülern genutzt. Sofern der Unterrichtsbeginn nicht am Eislaufplatz begann, kamen die Schulen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Sollten nun die Schulen in Zukunft die Absicht haben, den Eislaufplatz in Hard zu besuchen, so wäre dies ohne besonderen zusätzlichen und zeitlichen Aufwand möglich. Die meisten Schüler besitzen eine Schülerfreifahrkarte, Berufsweiterbildende Schüler haben größtenteils eine Buskarte für das untere Rheintal. Somit würden für diese große Gruppe, die drei Viertel der Besucher des Eislaufplatzes darstellt, keine weiteren Fahrtkosten anfallen.

Der Harder Eislaufplatz wurde 2004 erbaut und ist somit in bestem Zustand. Er verfügt über eine große Zuschauertribüne, ein Eiskaffee, Interessierte erhalten Eislaufunterricht, bei dem das Eislaufen auf eine spielerische und unterhaltsame Art in einer gesellschaftlichen Atmosphäre erlernt wird. Selbst Hobby-Eishockeyspieler haben die Möglichkeit, den Eislaufplatz, sowie bei Bedarf eine komplette Eishockeyausrüstung, zu mieten.

Daneben bietet der Harder Eislaufplatz auch die Möglichkeit bei einem Schnupperkurs mit dem Eishockeysport auf Tuchfühlung zu gehen.”

“Eislaufplatz wäre zu einem Fass ohne Boden geworden”

 “Die Verbindung zwischen Bregenz und Hard mittels ÖPNV ist von Montag bis Freitag, aber auch an Wochenenden so gut, dass Kinder, Jugendliche, geschlossene Schülergruppen sowie Erwachsene mit dem Landbus 16 mit geringem zeitlichem Aufwand fast direkt zur Mockenstraße zum dortigen Eislaufplatz gelangen können. Und für die Kleinen gibt’s auch weiterhin den Eislaufplatz auf dem Sparkassenplatz in unserer Innenstadt. Alles in allem wäre der Eislaufplatz in Zukunft zu einem Fass ohne Boden geworden, deswegen bitte ich alle Bregenzerinnen und Bregenzer um Ihr Verständnis”, so der Bregenzer Bürgermeister abschließend.

(Presseaussendung)

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