Angesichts der hohen und regional sogar extremen Corona-Zahlen sind in Bayern seit Mitternacht schärfere Regeln und Auflagen in Kraft. Landesweit gelten nun Ausgangsbeschränkungen wie im Frühjahr. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Inzidenz von mehr als 200 gilt von 9. Dezember bis 5. Jänner eine nächtliche Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr. Menschen dürfen ihre Wohnungen dann nur noch aus einigen wenigen triftigen Gründen verlassen - etwa für Spaziergänge oder den Besuch eines anderen Hausstandes. Wegen der hohen Corona-Zahlen ist Bayern seit Mitternacht offiziell im Katastrophenmodus.
Kleiner Grenzverkehr seit Mittwoch verboten
Die Grenzen sollen trotz der Verschärfungen weiter offen bleiben. Die Staatsregierung kippt aber die bisherigen Erleichterungen für den sogenannten kleinen Grenzverkehr. Demnach muss künftig auch bei einem Grenzübertritt nach Bayern unter 24 Stunden entweder ein frischer negativer Corona-Test vorgelegt werden oder es droht eine Quarantäneauflage. Das heißt, dass zum Beispiel auch das Einkaufen im benachbarten Lindau für Vorarlberger nicht mehr erlaubt ist.
Ausnahmen: Wer zur Arbeit oder in die Schule oder zu seiner Ausbildungsstelle die Grenze passieren muss, darf das auch weiter ohne die neuen Auflagen. Auch der Besuch der Großeltern oder anderen Verwandten ersten Grades bleibt ohne Konsequenzen.
Die Einhaltung der diesbezüglichen Regeln und Gründe soll laut Ministerpräsident Söder „scharf kontrolliert“ werden. Die Maßnahmen gelten ab Mittwoch 00.00 Uhr und sollen bis 5. Jänner aufrecht bleiben.
Durchreise erlaubt
Weiterhin erlaubt bleibt hingegen die reine Durchreise durch Bayern (beispielsweise bei einer Fahrt von Vorarlberg nach Salzburg). Sie ist ohne negativen Coronavirus-Test möglich. Auch kurze Pausen in Bayern zur körperlichen während der Durchfahrt sind erlaubt.
Weitere Verschärfungen nach Weihnachten drohen
Während in Österreich die meisten Geschäfte nach dem harten Lockdown wieder öffnen durften, steht unser deutscher Nachbar vor härteren Zeiten. Parallel zum Inkrafttreten des neuen Anti-Corona-Kurses in Bayern mehren sich die Anzeichen für weitere Verschärfungen ab Weihnachten.
Nach Weihnachten drohen neue Maßnahmen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zeigte sich in einer Regierungserklärung im Landtag am Dienstag offen für einen "harten Lockdown" mit Geschäftsschließungen ab Weihnachten - wenn Bund und Länder einig sind und es Hilfen für den Handel gibt. "Wir müssen Kontakte reduzieren und die Kontakte, die wir reduzieren, sind auch bei den Geschäften", erklärt Söder. Bisher hatte Bayerns Koalition aus CSU und Freien Wählern einen harten Lockdown mit Geschäftsschließungen abgelehnt.
Kurz stellte in "Vorarlberg Live" Ausnahmen in Aussicht
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte am Donnerstag in "Vorarlberg Live" in Aussicht gestellt, dass es Ausnahmeregelungen für den kleinen Grenzverkehr von Vorarlberg zur Schweiz geben wird. Es gebe ein Bewusstsein für die enge Verwobenheit Vorarlbergs und der Schweiz, versicherte Kurz. Man bemühe sich um eine "möglichst praxistaugliche Regelung", so der Bundeskanzler im Interview mit VOL.AT und VN.at.
(VOL.AT) (APA)
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