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Liechtenstein schafft Quarantäne und Maskenpflicht ab

Liechtenstein: Isolation und Maskenpflicht laufen per Ende März aus.
Liechtenstein: Isolation und Maskenpflicht laufen per Ende März aus. ©Canva

Wie die Regierung in Liechtenstein verkündet, laufen die verbleibenden Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie per Donnerstag, 31. März aus. Ab Freitag, 1. April gibt es bei einer Covid-19-Erkrankung also keine amtlich verordnete Isolation mehr in Liechtenstein. Personen mit Krankheitssymptomen sind dennoch aufgerufen, sich zu isolieren und testen zu lassen, um Ansteckungen zu vermeiden. Auch die Maskenpflicht im Öffentlichen Verkehr gilt ab Freitag nicht mehr. Institutionen im Gesundheitswesen und der Alterspflege können nach eigenem Ermessen weiterhin eine Maskenpflicht verhängen.

In den vergangenen Tagen war bei den Covid-19-Ansteckungszahlen eine sinkende Tendenz zu verzeichnen. Angesichts der wärmeren Temperaturen und der saisonalen Verbreitung des Virus sei davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung weiter verstärken werde. Dennoch sei mit dem Ende der Maßnahmen die Pandemie nicht beendet, da die Viruszirkulation nach wie vor hoch ist und auch die dominante Omikron-Variante insbesondere für ungeimpfte oder ältere Personen ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellen kann.

Teststraße bleibt vorerst bestehen

Die Teststraße in der Marktplatzgarage in Vaduz bleibt vorerst täglich zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet. Eine Voranmeldung für symptomatische Personen bei der Covid-19-Testhotline entfällt jedoch ab dem 1. April. Personen mit Covid-19-typischen Symptomen sollten sich weiterhin testen lassen und sich isolieren, bis sie 48 Stunden symptomfrei sind.

Anmeldung für Impfungen unverändert möglich

Das Impfzentrum Mühleholz bleibt insbesondere in Hinblick auf allfällige weitere Boosterimpfungen im Herbst bestehen. Angesichts des hohen Schutzes durch eine Impfung und ungewisse Aussichten auf den weiteren Verlauf der Pandemie empfiehlt die Regierung in Liechtenstein weiterhin allen Personen, die das Impfangebot noch nicht in Anspruch genommen haben, dies nachzuholen.

SO LOCKERT EUROPA

ÖSTERREICH hat seine europaweit einzigartige Corona-Politik angesichts der Omikron-Welle völlig über den Haufen geworfen und lockerte trotz Rekord-Infektionszahlen. Der Lockdown für Ungeimpfte ist längst Geschichte, die geplante allgemeine Impfpflicht wurde ausgesetzt. Bereits Anfang März wurden fast alle Beschränkungen aufgehoben. Seitdem darf wieder in Lokalen gefeiert werden. Epidemiologen sind besorgt. Dennoch wurden zuletzt die Quarantäneregeln gelockert, in Kürze werden die Gratis-Massentests eingeschränkt.

"Fast wie früher" fühlt es sich für die Menschen in der SCHWEIZ an, seit die meisten Corona-Maßnahmen Mitte Februar gefallen sind. Die Mund-Nasen-Bedeckung muss nur noch im öffentlichen Verkehr getragen werden. Auch dieses Gebot soll Ende März fallen.

Trotz hoher Infektionszahlen sind seit 20. März erste bundesweite Corona-Schutzauflagen für Millionen Menschen in DEUTSCHLAND beendet. Fürs Zugfahren mit der Deutschen Bahn braucht man keinen 3G-Nachweis als geimpft, genesen oder getestet mehr. Die Maskenpflicht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr gilt aber weiter. Aufgehoben ist auch die Pflicht zu 3G-Zutrittsnachweisen am Arbeitsplatz - künftig können Firmen selbst Schutzkonzepte festlegen. Einige Bundesländer haben die Einschränkungen verlängert. Auch in Bayern wurden reihenweise Corona-Regeln gelockert: Unter anderem entfielen jegliche Kapazitäts- und Personenobergrenzen für Veranstaltungen sowie das Tanz- und Musikverbot in der Gastronomie. Bis zum 2. April bleibt es in Bayern aber bei den 2G- und 3G-Zugangsregeln und bei der Maskenpflicht, auch im Handel.

Erst Dänemark, danach auch Schweden, Norwegen, Island und Finnland - ganz SKANDINAVIEN hat nach und nach seine jeweiligen Beschränkungen aufgehoben. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe: die hohen Impfzahlen und die milderen Krankheitsverläufe nach Omikron-Infektionen. Das Leben nördlich der deutsch-dänischen Grenze ist aus Corona-Sicht praktisch beschränkungsfrei, im Zentrum von Kopenhagen etwa deutet kaum noch etwas auf die andauernde Pandemie hin. In Krankenhäusern und Pflegeheimen weisen aber noch vereinzelte Empfehlungen auf Umsicht hin. Nach Höchstständen im Februar ist die Inzidenz in weiten Teilen des Nordens stark gesunken. Allerdings wird vielerorts nun auch weniger getestet als zuvor.

Auch das Credo in GROSSBRITANNIEN lautet "Leben mit Covid": Das öffentliche Leben läuft ohne Einschränkungen. Auf den ersten Blick könnte man vergessen, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Sogar die Royals sitzen wieder mit 1500 Menschen ohne Masken und Abstand in der Westminster Abbey. Im Parlament drängeln sich die Abgeordneten auf den Bänken, genauso wie in den Pubs. Nicht einmal nachweislich Infizierte müssen sich noch isolieren. Die Regierung rühmt sich für ihren riskanten Kurs in der Omikron-Welle. Die Infektionskurve geht aber wieder nach oben, die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern wächst. Gleichzeitig begibt sich das Land in den Blindflug: Die bisher frei verfügbaren Schnelltests werden ab April kostenpflichtig.

In TSCHECHIEN sind ebenfalls fast alle Corona-Maßnahmen nach und nach weggefallen, auch die 2G-Regel in der Gastronomie. In Bus und Bahn sowie in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen muss weiter eine FFP2-Maske getragen werden, nicht aber im Einzelhandel. Der Ukraine-Krieg hat die Pandemie fast völlig aus den Schlagzeilen verdrängt. Tschechien hat seine Corona-Einreiseregeln für Reisende aus EU-Staaten aufgehoben.

In FRANKREICH hört man seit Mitte März oft: "Endlich können wir unsere Gesichter wieder sehen!" Mit einem Großteil der Corona-Beschränkungen fiel für viele Beschäftigte die Maskenpflicht am Arbeitsplatz. Wer erst während der Pandemie eingestellt wurde, wusste oft gar nicht, wie die Kolleginnen und Kollegen ohne Maske aussehen. Das öffentliche Leben normalisiert sich weitgehend, auch wenn manche beim Einkaufen die Maske lieber noch auflassen - auch ohne Pflicht. Nach einer starken Entspannung ziehen die Fallzahlen nämlich wieder an.

Das Urlaubsland KROATIEN hofft auf eine Sommersaison ohne allzu viele Corona-Einschränkungen. Schon jetzt sind die Maßnahmen an der Adria milde. Für eine Einreise jenseits des Transitverkehrs braucht es einen Nachweis, dass man geimpft, genesen oder getestet ist. Für Zusammenkünfte in Hotels und Gaststätten sowie Veranstaltungen mit weniger als 50 Teilnehmern gelten keine Einschränkungen. Im öffentlichen Verkehr, in Geschäften und Krankenhäusern muss noch ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. In Oper, Theater oder Kino wird ein 3G-Nachweis verlangt. Die Zahl der Plätze ist nicht beschränkt - "ausverkauft" heißt wirklich, jeder Sitzplatz ist vergeben.

Reisen nach GRIECHENLAND sind seit Mitte März leichter geworden. Besucher müssen vor ihrer Einreise kein Anmeldeformular mehr zur Corona-Nachverfolgung ausfüllen. Die Maskenpflicht im Freien ist gefallen. In der Gastronomie und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen müssen aber weiterhin Impf- oder Genesungsnachweise gezeigt werden. Ungeimpfte benötigen bei der Einreise weiter einen negativen PCR- oder Antigen-Test. Auch ZYPERN hat es Reisenden leichter gemacht: Geimpfte müssen nach ihrer Ankunft keinen PCR-Test mehr machen. Es reicht die Impfbescheinigung. Ungeimpfte müssen sich vor Reiseantritt testen lassen. Reisende müssen sich weiterhin anmelden.

ITALIEN beendet am 31. März den Corona-Ausnahmezustand und schafft die meisten Restriktionen ab. Von April an werden etwa in Hotels, im öffentlichen Personennahverkehr und in Geschäften keine Nachweise von Impfung, Genesung oder Tests mehr verlangt. Zum 1. Mai wird das in Italien "Greenpass" genannte Zertifikat komplett abgeschafft. Die Quarantäne-Vorschriften werden fast vollständig aufgehoben: Künftig müssen sich nur noch Infizierte isolieren, Kontaktpersonen dürfen ihre Wohnung jederzeit verlassen.

(Red./dpa)

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