"Made in Vorarlberg": Land präsentiert neue Schutzmaske

Die im Gesundheitswesen so dringend benötigten Schutzmasken für das Gesundheitspersonal müssen nicht länger aus dem Ausland zugekauft werden. Ein Konsortium aus Vorarlberger Unternehmen stellt Mehrweg Mund-Nasen-Masken her, die erfolgreich für den medizinischen Bereich zertifiziert wurden. „Wir haben eine Filterleistung von 95 Prozent, was der Qualität von Masken des Typs FFP2 entspricht“, so Günter Grabher, Geschäftsführer der Grabher Group und Initiator der Initiative. „Es ist beeindruckend, mit welcher Flexibilität und Innovationskraft unsere Unternehmen im Sinne der Menschen Probleme lösen“, zollten Landeshauptmann Markus Wallner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler der Zusammenarbeit „tiefen Dank“ sowie ihre Anerkennung.
15.000 Masken pro Tag
Aktuell erzeugen die beteiligten Unternehmen – die Grabher Group, Bandex Textil, Getzner Textil, Wolford, der Stickerei Harald Hämmerle sowie das Unternehmen TECNOPLAST – täglich rund 15.000 Schutzmasken. Im Produktionsprozess übernimmt jeder Betrieb entsprechend dem eigenen Knowhow einen bestimmten Bereich. Dank ihrer hydro- und oleophoben (wasser- und ölabweisenden) Oberfläche schützen die Atemschutzmasken dauerhaft gegen Speichel- und Tröpfcheninfektion. „Sie sorgen damit nicht nur für einen passiven Schutz, d.h. dass man Dritte nicht mit dem Virus infizieren kann, sondern geben aktiven Schutz, d.h. man kann selbst durch andere nicht mehr so leicht infiziert werden“, führt Grabher einen zentralen Vorteil der Innovation aus.
Aufruf an Näherinnen und Näher
Dass der Wirtschaftsstandort Vorarlberg einmal mehr eine Vorreiterrolle einnimmt, freut Landeshauptmann Wallner und Wirtschaftslandesrat Tittler. Gerade im textilen Bereich würde seit Jahren auf Zusammenarbeit und Vernetzung gesetzt, hielt Wallner fest. „Wir Vorarlbergerinnen und Vorarlberger helfen uns ab jetzt einfach selbst“, machte er mit Blick auf das erfolgreich tätige Vorarlberger Firmenkonsortium deutlich. Damit sei man nicht mehr auf Lieferungen von außen angewiesen, verdeutlichte der Landeshauptmann. In der ersten Tranche, die nächste Woche ausgeliefert wird, sollen gerade auch die niedergelassenen Ärzte und der Pflegebereich mit hochwertigen Schutzmasken versorgt werden, kündigte Wallner an. Vorarlberg habe eine erste Bestellung über 270.000 Masken aufgegeben, 70.000 sind für die niedergelassenen Ärzte und den Pflegebereich vorgesehen. Einen Aufruf richtete der Landeshauptmann an Näherinnen und Näher, die es unbedingt brauche, um die Stückzahlen schrittweise weiter zu erhöhen. „Wer die Möglichkeit zu nähen hat, soll sich bitte melden“, so Wallner. Interessierte Personen können sich über die eigens eingerichtete Website www.schutzmasken-vorarlberg.at melden.
Gespräch mit Günther Grabher
Erfahrung und Know-how
„Wieder einmal zeigt sich, was uns stark macht: eine hohe Innovationsdynamik in der Vorarlberger Wirtschaft, eine überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft der Menschen, die Fähigkeit, sich schnell auf neue Situationen einzustellen und die hohe Kreativität bei der Entwicklung neuer Lösungen. Der Standort Vorarlberg ist für künftige Aufgaben gerüstet“, machte Landesrat Tittler in seinen Ausführungen deutlich. Beim Konsortium bedankte er sich im Namen des Landes. Die Krise lehre, dass die regionale Wertschöpfung weiter zu forcieren ist und bestimmte wichtige Güter nicht mehr ausschließlich aus internationalen Quellen bezogen werden können, „schon aus Gründen der Versorgungssicherheit“, bekräftigte der Wirtschaftslandesrat: „Ich bin mir sicher, dass die Atemschutzmasken nicht das letzte Produkt gewesen sind, das in der gegenwärtig schwierigen Situation aus den Vorarlberger Innovationsschmieden kommen wird“.
Optimaler Schutz für Gesundheitsberufe
Die hochwertigen Mund-Nasen-Masken „Made in Vorarlberg“ bieten Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonen und dem Blaulichtpersonal optimalen Schutz. Ende Februar hatte Textilunternehmer Günter Grabher die Initiative zur Produktion von Vorarlberger Atemschutzmasken ins Leben gerufen. Schnell hatte sich daraufhin das einzigartige Konsortium gebildet. Koordiniert wird die Task Force „Atemschutzmaske“ durch die Smart Textils Platform – einem Netzwerk von über 60 Unternehmen, mit dem Ziel, neue und innovative Produkte und Anwendungen auf Basis des textilen Werkstoffes Branchen-übergreifend zu entwickeln – und der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO). „Aufgrund der langjährigen Partnerschaft verstehen wir uns blind und wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können“, betont Günter Grabher. Die Masken können einen ganzen Tag getragen werden. Bei 60 Grad lässt sich die Maske bis zu vierzigmal waschen, ohne die flüssigkeitsabweisende Funktion zu verlieren.
(VOL.AT)
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