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„Lerche“ oder „Eule“: Bluttest liest innere Uhr aus

©Glomex
„Langschläfer“ oder „Frühaufsteher“ sind weder Einbildung noch Angewohnheit. Es ist ein genetisch verankertes Merkmal des Menschen – und bald gibt es sogar einen medizinischen Test dafür.

Wie bei Vielem, ist die Welt auch in puncto Schlafverhalten in zwei Lager gespalten: Die eine Fraktion springt beim ersten Sonnenstrahl dynamisch aus dem Bett, um den neuen Tag samt sich bietender Chancen freudig zu begrüßen. Die andere versucht, dem albtraumhaften Klingeln des Weckers mit der einzigen um die Uhrzeit möglichen Strategie zu begegnen: konsequentem Todstellen. „Lerchen“ und „Eulen“ nennt der Volksmund diese beiden Archetypen. Und es kommt zu unerfreulichen Vorfällen, wenn ihre Wege sich kreuzen. Zumindest bevor letztere eine Tasse Kaffee – wahlweise Kakao – verinnerlicht haben, und erstere ihren morgendlichen Energieschub kanalisieren konnten.

Wichtig für Partner-, Berufs- und Therapie-Wahl

Reine Angewohnheit? Alles nur Einbildung? Lange war umstritten, ob diese unterschiedlich tickenden inneren Uhrwerke psychische oder physische Ursachen hatten. Speziell, da sie sich im Laufe des Lebens immer wieder stark verschieben – wie jeder bezeugen kann, der etwa familiäre Zeitpläne mit Jugendlichen synchronisieren muss. Jetzt scheint klar, dass diese Schlaf-Prägung genetisch verankert ist. Mehr noch: Mittels eines Bluttests kann man wohl bald die eigene Fraktion herausfinden – falls daran noch irgendwelche Zweifel bestehen.

Und das dient nicht nur der Bestätigung, als Bäcker, Lehrer oder Verkäufer im falschen Beruf gefangen zu sein – resp. den schlaftechnisch falsch gepolten Partner gewählt zu haben. Der Bio- und Schlaf-Rhythmus des Menschen hat u.a. starke Auswirkungen auf die Wirksamkeit von Therapien und Medikamenten, die heutzutage – speziell bei schweren Erkrankungen – immer individueller auf den Patienten zugeschnitten werden.

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