Lehrlinge übernehmen das Kommando: Ein einzigartiges Gastro-Projekt in der Steiermark

In Heilbrunn, mitten im idyllischen Almenland der Steiermark, entsteht derzeit ein Gastronomieprojekt, das in Österreich seinesgleichen sucht: Die "Huabn", ein über 300 Jahre altes Bauernhaus, wird ab sofort vollständig von Lehrlingen geführt – und zwar ohne Netz und doppelten Boden.
Ein Restaurant als Lernort – und Bühne
Was auf den ersten Blick mutig wirkt, ist in Wirklichkeit ein durchdachtes Ausbildungskonzept: 28 junge Menschen, darunter angehende Köche, Servicekräfte und Gastgeberinnen, übernehmen ab Oktober die komplette Verantwortung für das Restaurant. Das bedeutet: keine routinierte Küchenchefin, kein erfahrener Ober, der bei Stress einspringt – sondern Eigenverantwortung pur.
Von der Speisenzubereitung über den Einkauf bis zur Kalkulation und Organisation liegt alles in den Händen der Auszubildenden. Sie sollen nicht nur das Handwerk lernen, sondern auch Entscheidungen treffen, Fehler machen dürfen – und aus diesen Erfahrungen wachsen. Ein gewagter, aber zeitgemäßer Ansatz, der zeigt, wie Ausbildung im Tourismus künftig aussehen kann.
Altes Haus, neue Ideen
Die "Huabn" selbst ist ein echtes Schmuckstück: rustikal im Äußeren, modern in der Haltung. Das historische Gebäude wurde behutsam renoviert und bietet Platz für rund 70 Gäste. Die Besucher erwartet hier aber kein klassisches Wirtshaus, sondern ein lebendiger Lernort, an dem junge Talente zeigen, wie viel Kreativität und Engagement in der nächsten Generation der Gastronomie steckt.
Mehr als ein PR-Stunt
Das Projekt ist kein Schaufenster für ein hippes Hotel – sondern ein ernst gemeinter Beitrag zur Lehrlingsförderung. Ins Leben gerufen wurde es von einer Hoteliersfamilie aus der Region, die damit nicht nur Mut beweist, sondern auch ein starkes Signal an die Branche sendet: Vertrauen in junge Menschen lohnt sich.
Gerade in einer Zeit, in der viele Betriebe über Nachwuchsmangel klagen, könnte dieses Modell Schule machen. Denn wenn man Lehrlingen Verantwortung überträgt, statt sie nur anzuweisen, entsteht mehr als Fachwissen – es wächst Unternehmergeist.
Ein Modell mit Potenzial?
Ob das Konzept langfristig aufgeht, wird sich zeigen. Klar ist: Der Ansatz fordert viel – von den Jugendlichen ebenso wie von den Ausbildnern im Hintergrund. Doch gerade darin liegt die Chance. Wer heute jungen Menschen etwas zutraut, investiert in die Zukunft einer Branche, die vor großen Herausforderungen steht.
(VOL.AT)
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