Nach mehr als 27-jähriger Amtszeit unterlag er in der Bürgermeister-Stichwahl seinem Herausforderer Stefan Jochum (54). Während auf Jochum 549 Stimmen (53,56 Prozent Stimmenanteil) entfielen, musste sich Muxel mit 476 Stimmen (46,44 Prozent) begnügen. Die Wahlbeteiligung lag bei 80,64 Prozent (Erster Wahlgang: 81,09 Prozent).
Muxel wollte noch eine Amtszeit
Muxel holte damit zwar Stimmen auf Jochum auf, aber nicht ausreichend für die Umkehr des Wahlergebnisses von vor zwei Wochen. Schon im ersten Wahlgang war der Bürgermeister mit 369 Stimmen (35,45 Prozent) klar hinter Jochum (496 Stimmen, 47,65 Prozent) zurückgeblieben. Nach seinen Vorstellungen hätte Muxel für zwei weitere Jahre auf dem Bürgermeistersessel Platz nehmen und ihn dann abgeben wollen.
Die persönlichen Pläne des langjährigen Bürgermeisters wurden aber offenbar vom scharfen Gegenwind bei der Gestaltung des neuen Gemeindezentrums durchkreuzt. Das bereits in Umsetzung befindliche Großprojekt mit Investitionskosten von 38 Mio. Euro und dem Fertigstellungstermin 2022 spaltet die Gemeinde. Jochum punktete bei den Wählern insbesondere mit seiner Haltung, dass das Großprojekt in eine Richtung steuere, die ihm nicht gefalle.
Jochum trat im März nicht an
Als langjähriger Mitstreiter und Vertrauter von Muxel hatte sich Jochum - er ist der Standesbeamte von Lech - erst im Sommer zur Kandidatur bei der Bürgermeister-Direktwahl entschlossen. Beim ursprünglichen Wahltermin am 15. März, der aufgrund der Corona-Pandemie verschoben wurde, wäre Jochums Name nicht auf dem Wahlzettel gestanden.
Die politischen Verhältnisse in Lech sind mit der Gemeindevertretungswahl am 13. September deutlich komplizierter geworden. Traten in der Arlberg-Gemeinde 2015 und 2010 gar keine Listen bei der Gemeindewahl an, so waren es dieses Mal gleich vier. Neben Muxels "Liste Lech" standen auch Jochums Liste "Unser Dorf" sowie "Zusammen uf Weg" und "Zukunft wagen" zur Wahl. Die absolute Mehrheit erreichte aber keine der allesamt bürgerlichen Namenslisten. Von den 18 zu vergebenden Mandaten gingen acht an die "Liste Lech", fünf an "Unser Dorf", vier an "Zusammen uf Weg" sowie eines an "Zukunft wagen". Bürgermeister Jochum wird folglich die Zusammenarbeit suchen müssen, um Mehrheiten zusammenzubekommen.
(APA)
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