Dornbirn. Im Rahmen der Eröffnung der Stadtbibliothek Dornbirn wurde heuer ein Literatur- und Medienprojekt mit dem Titel “Ana Log & Digi Tal” für Familien, Kinder, Jugendliche und Bildungseinrichtungen gestartet. Im Mittelpunkt steht dabei der Spaß an der kreativen Auseinandersetzung mit Büchern, Filmen und analogen oder digitalen Spielen.
Der KIGA Watzenegg hatte dazu eine besondere und vor allem wichtige Idee. Gemeinsam mit den 32 Kindergartenkindern sollten drei Kurzgeschichten aus dem Buch „Gemeinsam sind wir große Klasse“ spielerisch und mit allen Sinnen erarbeitet werden. Die Kurzgeschichten im Buch handeln von Menschen und Kindern mit einer Behinderung. Eine „Ideenlieferantin“ war dabei Elisabeth Feuerstein von der Lebenshilfe, deren Sohn den KIGA Watzenegg besucht. Feuerstein ist Koordinatorin bei der Lebenshilfe für Sport und Bewegung.
Voneinander lernen
Das Projekt musste aufgrund von Corona gekürzt werden, der erste Teil fand aber bereits vor Ausbruch der Pandemie statt. Thema: „Wir verstehen uns blind“. Dabei erlebten die Kinder einen Vormittag lang anschaulich wie es ist, wenn man nichts oder fast nichts sehen kann. Unterstützt wurden die Kindergartenpädagoginnen dabei von Elisabeth Feuerstein und ihrer Kollegin Fabienne Rohrer von der Lebenshilfe sowie Karlheinz Ritter, der selbst schwer sehbeeinträchtigt ist und mit seinen Geschichten und mitgebrachten Materialien die Kinder in seinen Bann zog.
Früh Verständnis entwickeln
Zum Auftakt wurden zuerst über einen Beamer Bilder aus dem Buch gezeigt und die wissbegierigen kids konnten viele Fragen dazu stellen. Beim anschließenden „Sinnesparcours“ mit einem „Geräusch-Memory“, einem Fühl- und Material-Riechspiel waren die kleinen Teilnehmer mit allen Sinnen gefordert und Karlheinz Ritter schilderte den Kindern eindrücklich sein Leben mit Blindheit. Die mitgebrachten Jasskarten, eine spezielle Schreibmaschine und ein Meterstab, der sprechen konnte, sorgten für großes Staunen. „Die Kinder waren vollauf begeistert und haben daheim viel vom Projekt erzählt. Die lebensnahe Erfahrung, wie es ist blind zu sein, war für uns alle sehr wertvoll“, erklärt KIGA-Leiterin Beate Frick. Weiters betont sie, „dass das Projekt demonstrieren soll, wie wichtig es ist, Scheu und Angst vor dem Umgang mit Behinderung zu verlieren und dass man trotz Handicap im Grunde alles machen kann. So wird früh das Verständnis geweckt, um Ausgrenzung zu verhindern.“
Nun freuen sich die Watzenegg-Kinder schon sehr auf eine Fortsetzung – unabhängig vom Projekt. Die soll es im Herbst geben und dann heißt es an zwei weiteren Vormittagen: „Wir sprechen mit den Händen“ und „Meine Füße sind der Rollstuhl.“
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