AA

„Lebensgschichtn“ aus dem Mund vom „Bluamanegg zum Arlberg“

Lesung im Duo - Die Autorinnen Lidwina Boso-Berthold mit Annelies Zerlauth
Lesung im Duo - Die Autorinnen Lidwina Boso-Berthold mit Annelies Zerlauth ©Thomas Müller/Heimat Bludenz
Bludenz. (tgm) Unter dem Titel vom „Bluamanegg zum Arlberg“ haben die Autorinnen Anneliese Zerlauth und Lidwina Baso-Berthold aus ihren Werken in der AK-Bibliothek Bludenz am Freitag, den 24. April vorgetragen. In Mundart versteht sich.
Mundart-Lesung

Mundart zu schreiben und weiterzugeben sind beiden Frauen ein Anliegen, eine Lebensaufgabe. So handelten die kurzen und längeren Geschichten vom Leben, Liebe, dem Tod.

„Die Klostertaler Autorin Boso lebt seit 49 Jahren in der Alpenstadt Bludenz und erinnert sich an ihr „Dahem“. Ein Auszug aus der Kurzgeschichte: „Dahem … wenn di dahem unter dr Hustür niamat me erwartet, und wenn dr niamat me nochiwinkt wenta goscht, denn bischt dört nümma dahem“. Erinnerungen aus ihrer Kindheit sind auch Titel von weiteren Episoden in Mundart wie „Kindheitserinnerungen – a spannende Gschicht“.

„Verschidini Dialekt“ verarbeitete die Ludescherin Anneliese Zerlauth in ihrem gleich lautenden Text, welche Sie dem Literatur affinen Publikum gekonnt gesprochen vorgetragen hat. Ein Auszug aus dem Text macht die unterschiedlichen Dialekte auch auf Papier sichtbar: „Was maanscht – sägan d Bludazar. Du könnscht jetz mussallaa haamgo? Und wenn aan haamlig kunnt und Dir aani ahahaut, dass a d Randschataa flügscht, was tuascht denn so allaa? Denn kascht denn säga „Il gang allaa haam“! Und jetzt im Vergleich die Bludescher: „Was määnscht – sägan d Bludescher. Du könnscht jetz muusalää häämgo? Und wenn ään häämlig kunnt – und Dir ääni ahahaut, dass a d Randschtää flügscht, was tuascht denn so allää? Denn kascht denn säga „Il gang allää hääm“! – Hier zeigt sich die Kraft von Mundart. Dieser ist direkt, persönlich als das Hochdeutsche.

Zerlauth erklärt im Anschluss, dass innerhalb von sieben Kilometern in Dörfern gleiche Inhalte anderes gesprochen werden. Die Autorinnen brachten für eineinhalb Stunden die Zuhörerinnen zum Schmunzeln und so mancher im Publikum fand sich in ähnlichen Lebensgeschichten wieder. Alles wahre Begebenheiten, so die Autorinnen, mit Ausnahme des Textes „Schokoladen-Krimi“ von Zerlauth, wo der Todesort im Schokoladenkessel der Suchard zur Geschichte als Tatort hatte.

Im Anschluss an die Lesung waren die Besucher und die Autorinnen zum kleinen Buffet und Umtrunk von der Leiterin der AK-Bludenz Judith Batlogg und Bibliothekarin Ruth Knünz eingeladen.

Anneliese Zerlauth ist Vorstandsmitlied des „Internationalen Dialektinstitus“ und des „Lorünser Literaturkreises Klopfzeichens“ und seit 15 Jahren Leiterin der Gruppe „ Blumenegger Mundartfrauen“.

Lidwina Boso-Berthold ist Mitglied der „Literatur Vorarlberg“, und ebenso Mitglied des „Internationalen Dialektinstitus“ und des „Lorünser Literaturkreises Klopfzeichens“. Beide Autorinnen haben Auftritte im In- und Ausland beim ORF, Beiträge in Anthologien und auf CDs.

Weitere Infos unter http://klopfzeichen.org/aktuelles .

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Bludenz
  • „Lebensgschichtn“ aus dem Mund vom „Bluamanegg zum Arlberg“