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Lawinensituation weiter brenzlig

Die Zufahrtswege zu Bergdörfern wie Lech am Arlberg oder Gargellen waren über Nacht wegen der Lawinengefahr gesperrt.
Die Zufahrtswege zu Bergdörfern wie Lech am Arlberg oder Gargellen waren über Nacht wegen der Lawinengefahr gesperrt. ©VOL.at/ Hofmeister
Die Lawinensituation in Vorarlberg ist auch am Freitag weiter heikel geblieben.
Aktueller Lagebericht: Große Lawinengefahr

Laut dem Bericht der Landeswarnzentrale bestand wegen der ungünstigen Verhältnisse verbreitet große Lawinengefahr der Stufe 4. Diese sollte im Tagesverlauf mit zunehmender Erwärmung und Regen- bzw. Schneefällen noch weiter ansteigen. Die Zufahrtswege zu Bergdörfern wie Lech am Arlberg oder Gargellen waren über Nacht wegen der Lawinengefahr gesperrt. In Bartholomäberg bekamen die Kinder schulfrei, bestätigte die Gemeinde einen Bericht der “Vorarlberger Nachrichten”. In den vergangenen Tagen fielen in Vorarlberg teils über ein Meter Neuschnee.

Schulen in Bartholomäberg geschlossen

Man habe am Donnerstag die Schulen gegen 9.00 Uhr gebeten, die Kinder wegen der Lawinensituation heimzuschicken. Für heute, Freitag, wurde vereinbart, dass die Schüler zu Hause bleiben. “Es hat ohne Unterlass geschneit, auf den Dächern liegt sicher über ein Meter Schnee”, hieß es am Freitag auf dem Gemeindeamt. Man sei derzeit dabei, die Wege frei zu räumen, weil die Schneemassen auch Bäume auf die Fahrbahn gedrückt hätten. Die Lage sei wegen der Nässe des Schnees weiter heikel.

Lech am Arlberg von Außenwelt abgeschnitten

Der renommierte Wintersportort Lech am Arlberg war in der Nacht auf Freitag neuerlich von der Außenwelt abgeschnitten. Die Zufahrt über die Flexenstraße sei nach Entscheidung der Lawinenkommission seit 9.00 Uhr früh wieder möglich, so der Lecher Bürgermeister Ludwig Muxel. Es bestehe weiter große Lawinengefahr, man beobachte immer wieder auch spontan abgehende Rutsche. Fahrten abseits der Pisten seien derzeit sehr gefährlich, warnte Muxel.

Auch in dem zu St. Gallenkirch gehörenden Bergdorf Gargellen war man Freitag früh mit Räumungsarbeiten beschäftigt. Von Donnerstag, 19.00 Uhr, bis Freitag, 10.00 Uhr, war die Ortschaft wegen Lawinengefahr über die Gargellenerstraße nicht zugänglich. Die Schneeräumung komme gut voran, so der St. Gallenkircher Bürgermeister Ewald Tschanhenz kurz vor 10.00 Uhr. Inzwischen habe man wenigstens Sichtkontakt zu den gefährdeten Stellen. “Es gehen heute aber sicher noch Rutsche ab”, war Tschanhenz überzeugt.

Sperren gab es laut ÖAMTC auch zwischen Schnepfau und Bizau, ebenso auf der Balderschwanger Landesstraße von Hittisau über den Riedbergpass nach Deutschland. Laut der Landeswarnzentrale waren am Freitag Lawinenauslösungen bereits bei geringer Zusatzbelastung wahrscheinlich, auch spontane Schneebrett- und Lockerschneelawinen waren möglich. Wegen des Regens und der Erwärmung kam es in niedrigeren Lagen zwar zu einer Setzung des Schnees, aber auch zu einem Festigkeitsverlust der Schneedecke. Oberhalb von 2.400 Metern war zudem eine teilweise ungünstig aufgebaute Altschneeschicht vorhanden. Die Nullgrad-Grenze stieg auf bis zu 2.800 Meter, zudem wehte lebhafter Wind. Für Samstag ist mit dem Temperaturrückgang auch ein Abnehmen der Lawinengefahr auf Stufe 3 (“erheblich”) prognostiziert.

(APA)

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