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Lautloser Start in die Zukunft

Wie sich ein Hybridauto im Alltag fährt – und die Technik unter der Haube funktioniert. Hybridauto Toyota Prius [.pdf - 426KB]

„Bei der ersten Begegnung mit einem Hybridauto rechnet einfach niemand damit, dass sich nach Betätigen des Startknopfes im Auto scheinbar nichts tut”, lacht Autohändler Ernst Ellensohn. Schon mancher Kunde bemängelte, dass der Benzinmotor zunächst nicht startet. Lediglich der Schriftzug „Ready” am Display verrät, dass das Auto eigentlich fahrfertig ist – würde bloß das Bremspedal losgelassen! Ist das geschehen, rollt das Auto geräuschlos an. „Der Benzinmotor kommt dann dazu, wenn‘s ihn braucht”, umschreibt es Toyota-Händler Ellensohn.

Genau das ist das Prinzip des Hybridantriebs: Ein Elektromotor ergänzt den Verbrennungsmotor, um den Benzinverbrauch und damit den CO2-Ausstoss zu vermindern.

Wunder darf man sich aber keine erwarten. Zwar verbraucht der Toyota Prius laut Werk nur 4,3 Liter – im echten Leben liegt der Verbrauch aber doch über fünf Litern. „Die Erfahrungswerte unserer Kunden schwanken zwischen 4,5 und 5,8 Liter Benzin auf 100 Kilometer”, bilanziert Ellensohn. Damit liegt der vollausgestattete Mittelklassewagen mit Automatik und Klimaanlage (Listenpreis ab 27.000 Euro) rund 25 Prozent unter dem Verbrauch vergleichbar motorisierter Benzin-Modelle.

“Ich war ein Exot” Seit 1997 gibt es die Hybridtechnik bei Toyota – damit sind die Japaner klare Pioniere. Seit mittlerweile acht Jahren ist das erste Hybrid-Serienauto der Welt auch auf Vorarlberger Straßen unterwegs. Der erste Prius-Fahrer war Roald Jussel aus Dornbirn. Ein Exot sei er 2000 mit seinem Hybridauto gewesen, erinnert sich Jussel im Gespräch mit den „VN”. „Wo immer ich hinkam, musste ich die Motorhaube öffnen und erklären, warum das Auto mitunter völlig geräuschlos fährt”, schildert Jussel.

Zuverlässige Technik

Die Technik ist absolut zuverlässig: „Die doch recht komplexen Abläufe passieren vom Fahrer vollkommen unbemerkt. Der Prius ist laut internen Untersuchungen auf dem ohnehin hohen Toyota-Niveau das zuverlässigste Modell in unserer Palette”, verrät Ernst Ellensohn.

Das wahre Sparpotential spielt die Hybridtechnik aber bei richtig großen Autos aus. Dort machen 20 Prozent Spritersparnis einige Liter aus. Deshalb werden nicht nur immer mehr Hybrid-Geländewagen der Marke Lexus nachgefragt, sondern auch Porsche hat für seinen Luxus-SUV Cayenne ähnliche Pläne angekündigt: Ab 2009 wird der Sportwagenbauer den Cayenne mit Vollhybrid-Antrieb ausliefern. Verbrauchsreduzierungen um bis zu 25 Prozent sollen möglich sein. Als Normverbrauch ausgedrückt: Statt 12,9 wird der Cayenne dann nur noch 8,9 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer brauchen.

„VN”-Tipp: Wer sich ein Hybridfahrzeug zulegen möchte, sollte sich noch bis Juli gedulden: Ab dann gibt es nämlich einen Bonus in Höhe von 500 Euro auf die Normverbrauchsabgabe (NoVA).

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