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Lauterachs Finanzen trotzen der Krise

Vorhang auf für Bahn-Informationen. Lauterach steht ganz im Zeichen von Bahnprojekten, über die morgen, Freitag, 11 Uhr, in einem speziellen ÖBB-Container informiert wird.
Vorhang auf für Bahn-Informationen. Lauterach steht ganz im Zeichen von Bahnprojekten, über die morgen, Freitag, 11 Uhr, in einem speziellen ÖBB-Container informiert wird.
Steuereinnahmen erreichen Rekordwerte und ermöglichen erfreulichen Rechnungsabschluss.

Lauterach. (stp) Trotz großer Investitionen in nachhaltige Projekte ist es der Marktgemeinde Lauterach im Vorjahr gelungen, den Schuldenstand um rund eine halbe Million Euro zu senken und ein positives Maastricht-Ergebnis zu erzielen. Die Gemeindevertretung hat diese erfreuliche Jahresrechnung für 2011 mit einem Gesamtrahmen von 20,4 Millionen Euro einstimmig gutgeheißen. Dass der Rechnungsabschluss etwa 2,5 Millionen Euro unter dem Voranschlag lag, ist großteils auf zwei Positionen zurückzuführen, die sich von 2011 auf heuer verschoben haben. Zum einen der Verkauf der Liegenschaft ehemaliges Rathaus und Sozialzentrum, zum andern die Verzögerung beim Projekt Volksschule Dorf.

Gegen den Trend

Sparsame und nachhaltige Budgetpolitik und eine damit mitinitiierte positive Gemeindeentwicklung lassen Lauterach deutlich gegen den Trend segeln, wie Bürgermeister Elmar Rhomberg den Rechnungsabschluss erläutert. „Erstmals seit dem Beginn der Krise 2008 sind die wichtigen Steuereinnahmen wieder gestiegen. Gegenüber 2010 war der Zuwachs bei den Ertragsanteilen rund 850.000 Euro, bei der Kommunalsteuer gut 200.000 Euro, das sind Zuwachsraten von 14 bzw. sechs Prozent.“ Diese zusätzlichen Mittel flossen großteils in die Schuldentilgung, die Pro-Kopf-Verschuldung sank auf 2061 Euro und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt der Vorarlberger Gemeinden, die pro Kopf mit 2441 Euro in der Kreide stehen.

Auf Nachhaltigkeit gesetzt

Die Investitionsschwerpunkte lagen auch im abgelaufenen Jahr auf Nachhaltigkeit. „Wir haben beispielsweise im Ausbau der Kinderbetreuung die Vorgaben des Landes – Betreuungsplätze für ein Drittel aller Dreijährigen – bereits im Vorjahr übertroffen. Auch bei der Infrastruktur – Straßen, Wasserversorgung und Kanalisation – haben wir große Anstrengungen unternommen und viele Sanierungs- und/oder Ausbauprojekte vorgezogen, als das Leitungsnetz der Nahwärmeversorgung installiert wurde. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurden auch Straßensanierungen durchgeführt und Kanal und Wasserversorgung auf den neuesten Stand gebracht.“ Langfristig profitiert die Bevölkerung nicht nur von der Heizanlage, sondern auch von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Sozialzentrums. Diese ökologische Stromerzeugung, bei der Lauterach schon vor mehr als zehn Jahren eine Pionierrolle übernommen hat, findet zwischenzeitlich landesweit Nachahmer und hat „die Erwartungen und Berechnungen der Fachleute erfüllt. Wir speisen hier Strom in einem beachtlichen Umfang ins Netz ein“, freut sich Rhomberg.

Nicht übermütig werden

Bei all diesen erfreulichen Entwicklungen warnt der Gemeindechef jedoch davor, „übermütig“ zu werden. „Das überdurchschnittliche Wachstum hat unsere Gemeinde schon ganz nahe an die magische Grenze von 10.000 Einwohnern herangebracht. Das bedeutet natürlich auch eine Herausforderung an die Gemeinde, vielfältige Infrastruktur dafür zu schaffen. Größtes Vorhaben in dieser Hinsicht ist das Schulprojekt im Dorf, das auf Schiene ist.“ Stichwort Schiene: Auch hier läuft ein Jahrhundertprojekt mit dem Neubau des Bahnhofs. Rund 700.000 Euro wird Lauterach als kommunalen Anteil beisteuern, um das 13 Millionen Euro teure Vorhaben umzusetzen. Weitere kommunale Beteiligungen wird es auch beim Vorhaben Güterbahnhof bzw. Haltestelle West geben – und dann ist da noch das Großprojekt Volksschule Dorf, das die Gemeindefinanzen stark beanspruchen wird.

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