Lauteracher „Hirschen“ wird neu

Lauterach. (stp) Der traditionsreiche Gasthof „Hirschen“ in Lauterach ist Geschichte, der Bagger hat ganze Arbeit geleistet und das Gebäude abgetragen. Doch es gibt keinen Grund, einem Stück Lauteracher Geschichte nachzutrauern, denn nach gut einjähriger Bauzeit wird das Haus täuschend ähnlich wieder in Betrieb gehen, denn die Familie Pfanner hat sich entschlossen, den „Hirschen“ 1:1 neu zu bauen.
Geschichte weiterschreiben
Es war nach reiflichen Überlegungen die beste Lösung, denn die zunächst angedachte Generalsanierung erwies sich als nicht umsetzbar. Zu oft war das Haus in den vergangenen Jahrzehnten durch Umbauten immer wieder umfunktioniert worden. Zudem entsprach der Zustand des Gebäudes längst nicht mehr heutigen Standards und es wäre mit Kompromissen verbunden gewesen, die dem Ablauf nicht zuträglich gewesen wären. Deshalb der Entschluss zur kompletten Erneuerung, die aber, so Peter Pfanner, eine Weiterschreibung der Geschichte im Sinne der Generationen sein soll und im gewohnten, altbekannten Baustil erfolgen wird.
Zug um Zug modernisiert
Das heutige Unternehmen zählt mit einem Jahresumsatz von einer Viertelmilliarde Euro zu den führenden Fruchtsaftunternehmen in Europa und produziert in insgesamt vier Ländern und fünf Standorten. Lauterach soll weiter Hauptsitz bleiben – dafür wurden schon vor rund drei Jahren mit dem Bau der neuen Verwaltungszentrale die Weichen gestellt, das Stammhaus Zug um Zug zu modernisieren. Pfanner setzte bei diesem Neubau auf moderne ökologische Technologien. So wird die eigene Abwärme der Produktionsanlagen für Heizung und Kühlung genutzt.
Pfanners „Wiege“
Jetzt erfolgt der zweite Schritt, das Stammhaus, die Wiege des Unternehmens, das Max Hermann Pfanner 1856 mit dem Kauf des Gasthauses „Hirschen“ samt Brauerei begründet hat, wird erneuert. Mit diesem Kauf hatte Pfanner zunächst die Gastronomie im Fokus. Die Brauerei wurde 1898 aufgelassen, stattdessen der Gastrobereich ausgeweitet. Hermann Pfanners Sohn Johann installierte auch eine Kegelbahn. Die nächste Generation erweiterte die Fremdenzimmer und begann den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten einschließlich Wein und Schnaps. 1920 wurde der erste Obstwein und 1933 der erste Apfelsaft produziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete die vierte Generation die Expansion auf den österreichischen, später europäischen Fruchtsaftmarkt ein. Die mehrfachen generellen Umstrukturierungen von Brauerei über Gasthaus mit Kegelbahn, Fremdenpension und schließlich zum Verwaltungsgebäude erforderten auch Umbauten. Dadurch war das Gebäude in seiner Struktur so verändert, dass ein neuerlicher Umbau nicht sinnvoll war und der Neubau beschlossen wurde. Äußerlich wird sich das moderne Gebäude aber kaum vom altvertrauten „Hirschen“ unterscheiden.
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