Der Wiener Krebsforscher Siegfried Knasmüller, Leiter einer Arbeitsgruppe für Umwelttoxikologie am Krebsforschungsinsitut der Medizinischen Universität Wien, hatte in den ausgehenden neunziger Jahren von verschiedenen Ministerien den Auftrag erhalten, die Wasserqualität der Mitterndorfer Senke zu untersuchen. Zum Vergleich nahm der Wissenschafter in den Jahren 1999 und 2000 auch mehrfache Proben aus der Donau und dem Donaukanal.
Während die Proben aus der Donau damals negativ waren, zeigten alle an verschiedenen Stellen aus dem Donaukanal entnommene Proben eine Belastung mit krebserregenden Stoffen, wie das noch bei keinem anderen von Knasmüller untersuchten Gewässer der Fall war – nicht einmal im Grundwasser der Mitterndorfer Senke, das durch die Altlast der Fischer-Deponie, den größten Umweltskandal Österreichs, erheblich belastet war.
Die MA 45 (Gewässeraufsicht) wies die Aussagen zurück, die Rathausopposition übte heftige Kritik. MA 45-Abteilungsleiter Gerald Loew erklärte in einer Aussendung: “Professor Knasmüller ist an uns herangetreten, um seine alten Daten im Rahmen eines von der Stadt Wien zu bezahlenden Projekts überprüfen zu lassen. Der Donaukanal führt Donauwasser, dessen Qualität auch von Knasmüller nicht in Frage gestellt wird.”
Als “Skandal der Sonderklasse” bezeichnete der Umweltsprecher der ÖVP Wien, Roman Stiftner, die Angelegenheit um das Wasser des Donaukanals. Bürgermeister Michael Häupl setze die Wiener Bevölkerung “vorsätzlich nachhaltigen Gesundheitsschäden aus”. Der Umweltsprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch, forderte die vollständige und sofortige Aufklärung über den Zustand des Wassers im Donaukanal.
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