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"Lasst uns die politischen Farben vergessen" – Dornbirner Direktor reagiert auf massive Resonanz nach VOL.AT-Bericht

Strobel/VOL.AT
Strobel/VOL.AT
Nach dem VOL.AT-Bericht über die gestrichenen Projektstunden an der Landesberufsschule Dornbirn 2 melden sich nun die Politik und die Schule selbst zu Wort. Während NEOS, Grüne und SPÖ heftige Kritik üben, ruft Direktor Bruno Bereuter zu einem gemeinsamen Dialog auf.
"Fünf Jahre Arbeit mit einem Telefonat zerstört" – Schock an der LBS Dornbirn

Der Bericht über den Projektstopp an der Landesberufsschule Dornbirn 2 hat in ganz Vorarlberg für Aufsehen gesorgt. Binnen Stunden reagierten mehrere Parteien mit scharfer Kritik an der schwarz-blauen Landesregierung. NEOS, Grüne und SPÖ sprechen von einem "Kahlschlag in der Bildung" und einem "falschen Signal" an junge Menschen.

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NEOS sprechen von "Trauerspiel der Informationspolitik"

"Mich persönlich überrascht die Härte des Landes – so geht man schlichtweg nicht mit Lehrern und Schülern um", sagt NEOS-Bildungssprecherin Katharina Fuchs. "Ein einziges Telefonat hat viele Jahre Arbeit an einer Schule zunichtegemacht – und das Land nennt es lediglich keine Genehmigung zusätzlicher Stunden."
Fuchs kritisiert die Informationspolitik als "Trauerspiel" und fordert mehr Transparenz. "Wer Bildungspolitik betreibt, muss offen kommunizieren – nicht erst reagieren, wenn der Zorn schon da ist."

Katharina Fuchs von den NEOS. ©Serra/VOL.AT

Grüne: "Wer bei Lehrlingen spart, gefährdet den Fachkräftenachwuchs"

Ähnlich äußert sich Bernie Weber, Lehrlingssprecher der Grünen: "Von einem Tag auf den anderen, ohne jede Vorwarnung, macht die schwarz-blaue Landesregierung jahrelange Arbeit zunichte. So geht man nicht mit Schulen, Lehrenden und Schülern um."
Weber warnt vor den Folgen der Kürzungen: "Wer heute bei den Lehrlingen spart, gefährdet den Fachkräftenachwuchs von morgen."

Bernie Weber ist Lehrlingssprecher bei den Grünen. ©vmh/VOL.AT

SPÖ warnt vor "falschem Signal" und Zukunftsrisiko

Auch SPÖ-Klubobmann Mario Leiter reagiert empört: "Dass eine so weitreichende Entscheidung, die die jahrelange engagierte Arbeit an dieser Schule betrifft, per Telefon mitgeteilt wird, ist mehr als befremdlich."
Leiter sieht in der Entscheidung ein "falsches Signal" an junge Menschen: "Das Landesbudget auf Kosten des Bildungsbereichs zu sanieren, ist kurzsichtig und kontraproduktiv. Jeder Cent, der heute hier gestrichen wird, fehlt morgen doppelt."

Mario Leiter der SPÖ Vorarlberg. ©Paulitsch/VOL.AT

"Lasst uns die politischen Farben vergessen"

Nach dem massiven Echo meldet sich nun auch Schulleiter Bruno Bereuter selbst zu Wort. Er ruft die Politik zu einem gemeinsamen Austausch auf: "Der Artikel hat zu einer großen Resonanz geführt. Danke für die zahlreichen Anrufe und Gespräche, die ich heute Vormittag unter anderem auch mit Landtagsabgeordneten führen durfte."
Sein Vorschlag: "Ich würde gerne alle zuständigen Bildungssprecher und Lehrlingsverantwortlichen des Landtages zu einem gemeinsamen Meeting an der LBSDO2 begrüßen. Wir stehen vor riesigen Herausforderungen – lasst uns für zwei Stunden die politischen Farben vergessen und Schule entwickeln, im Dienst unserer Lehrlinge und dem Wirtschaftsstandort Vorarlberg."

Bruno Bereuter fordert einen offenen Dialog. ©Strobel/VOL.AT

Bereuter versucht, die aufgeheizte Debatte in konstruktive Bahnen zu lenken. Statt weiterer Schuldzuweisungen will er über Lösungen sprechen: "Wir müssen gemeinsam Schule entwickeln – im Sinne der Lehrlinge, der Lehrkräfte und der Wirtschaft."

(VOL.AT)

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