„Lasst uns aufbrechen und sehen“

FELDKIRCH In der Villa Claudia, das Forum für aktuelle Kunst, wurde gestern zur Vernissage des Künstlers Johannes Felder geladen. Hinter dem Titel „Aufbruch“ sind zahlreiche Werke gemalt auf Leinwand sowie als Projektionen als Video zu sehen. Felder beginnt seine Bilder verschwenderisch, steigert sich zu pastöser Haptik, um sich später einer Subtilität zu bedienen, die mal zärtlich, mal verschmitzt in ihren Bann zieht. Durch ein Wechselspiel aus Zufällen und bewussten Eingriffen verbindet er so Bedächtigkeit mit Impulsivität, Klassik mit Zeitgeist. Landschaften, Porträts und die auf Video gebannte Reflexion des eigenen Schaffens werden in Beziehung zueinander gesetzt und laden den Betrachter ein, sicher geglaubte Paradigmen zu hinterfragen und individuellen Wirklichkeiten in der Abstraktion nachzuspüren – Glück, wie Kant wohl sagen würde.
“Viele Menschen sind unglücklich, weil sie nicht abstrahieren können”, wusste schon Immanuel Kant. Eine Beobachtung, die auch in Zeiten der Sehnsucht nach dem unerreichbaren Eindeutigen noch den Weg weisen kann. „Man wird doch wohl noch malen dürfen“ ergänzt Johannes Felder und beweist in der Villa Claudia, dass das von ihm bestellte Feld der Malerei ein weites ist.
Europaweit erfolgreich
Florian Gerer, Präsident KunstVorarlberg, führte in die Ausstellung: „Als ich vor zwei Jahren den Vorstand übernommen habe, hat mir meine Vorgängerin Kathrin Dünser den Kontakt vom Johannes Felder weitergeleitet. Sie meinte: ‚Da wäre ein Künstler, der ist super und den müsst ihr ausstellen.‘“ Durch viele Umwege ist diese Ausstellung in Feldkirch nach einem Treffen vor zwei Jahren zustande gekommen. Felders Werke sind sehr begehrt. Bis Ende 2017 stellte der Künstler an 46 Orten seine Kunst aus. Von Budapest, Civitella (Italien) über Straßburg, Konstanz, Krakau, Gavu Cheb (Tschechien) und Lindau – europaweit waren Felders Stücke zu sehen. Bis 22. Juli sind die Exponate und Installationen noch in der Villa Claudia ausgestellt. „Ich würde einfach sagen – lasst uns aufbrechen und sehen“, eröffnete Felder die Ausstellung. ETU
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