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"Lassen Sie sich impfen!"

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Auch Krebspatienten können sich mit einer Impfung gegen Corona schützen.

Das war die zentrale Aussage von Primar Thomas Winder bei "Vorarlberg LIVE". Der Leiter der Interne II im Landeskrankenhaus Feldkirch berichtete von eigenen Daten, die das bestätigen. "Es hat sich gezeigt, dass Krebspatienten bei einer Infektion mit dem Coronavirus ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf tragen", erklärte der Onkologe und ergänzte: "Gegen dieses Risiko kann man sich mit der Impfung schützen." Sie sei für Krebspatienten der wichtigste Schutz.

Vor Therapiestart impfen

Es gibt allerdings keine kleine Gruppe von Patienten mit Blutkrebserkrankungen und spezieller Therapie, die auf die Impfung weniger gut ansprechen. "Diese Patienten müssen die entsprechenden Hygienemaßnahmen einhalten", erläuterte Thomas Winder. Wichtig in diesen Fällen sei die Immunisierung ihres Umfelds oder zumindest jener Personen, die engen Kontakt zu den Patienten haben. Die Impfung selbst sollte nach Abklärung der Therapie vor deren Start erfolgen, "weil weil wir sonst Gefahr laufen, dass die Wirksamkeit der Impfung nach Therapiebeginn nicht mehr so hoch ist." Es müsse jedoch mit dem behandelnden Onkologen abgeklärt werden, wann eine Impfung Sinn mache. Eine Krebstherapie zu verschieben, davon hält Winder nichts: "Wir wissen heute, dass Patienten unter laufender Krebstherapie genau so gut auf die Impfung ansprechen." Deshalb sein eindringlicher Appell: "Lassen Sie sich impfen!"

Maßgeschneiderte Therapien

Die Diagnose Krebs bedeutet für Betroffene ein Schock. Neue Behandlungsformen haben der Erkrankung aber wenigstens ein bisschen von ihrem Schrecken genommen. Mittlerweile ist es möglich, die individuellen Eigenschaften eines Tumors zu charakterisieren und mit Medikamenten maßgeschneidert zu behandeln. Die neuen Therapeutika kosten jedoch, gleichzeitig werden sie aber gezielter eingesetzt. "Wir können also unnötige Medikamentenverabreichungen und damit auch Nebenwirkungen reduzieren." Über das Onkologie-Netzwerk wurde zudem ein Studienzentrum aufgebaut mit der Möglichkeit, frühzeitig für Patienten an moderen Diagnostikverfahren und Medikamente zu kommen.

Bezüglich Kinderonkologie wollte sich der Primar als "Erwachsenen-Onkologe" nicht dezidiert äußern, sieht derzeit aber zumindest viel im Fluss.

Das Interview in voller Länge

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VN/mm)

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