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Von Anja Förtsch / WANN & WO
Wenn einem Alexandra Harkner gegenübersitzt, kann man nur staunen. Besonders darüber, dass die Bürserin lacht. Viel lacht. Trotz allem. Denn die 49-Jährige musste nicht nur einen Schicksalsschlag in ihrem Leben verkraften. Sondern gleich so viele, dass das Zählen tatsächlich schwerfällt. „Meine Krankheitsgeschichte fängt 1976, im Alter von fünf Jahren an“, beginnt Alexandra zu erzählen. Und wird eine gute Stunde nicht mehr damit aufhören, so lang ist ihre Schicksalsgeschichte. Schon als kleines Kind erkrankt Alexandra an Diabetes Typ 1. „Damals war die Medizin längst noch nicht so weit wie heute“, erinnert sie sich. „Wir mussten die Insulinspritzen noch auskochen und wiederverwenden.“ Auch Blutzuckermessgeräte gab es noch nicht, weshalb sie schon als Kind immer mal in den Unterzucker gerät. Doch im Großen und Ganzen ging es ihr trotz der Krankheit gut, sagt sie. „Bis ich schwanger wurde.“
Fatale Blutkonserve
Während der Schwangerschaft rutscht sie wieder in den Unterzucker, ihr Sohn kommt drei Wochen zu früh auf die Welt. „Gott sei Dank“, ist die Bürserin erleichtert, „hat er aber keine Schäden davongetragen.“ Die trug hingegen sie. „Ich bekam damals Blutspenden. Nach der Schwangerschaft wurde bei mir chronische Hepatitis C diagnostiziert“, schildert sie. „Damals wurden Blutkonserven noch nicht auf Hepatitis getestet. Damit begann man erst ein Jahr später.“ Sie beginnt eine Hepatitis-Therapie, muss jedoch nach drei Monaten abbrechen. „Die Medikamente waren unheimlich stark. Ich erlitt einen Herzinfarkt und akutes Nierenversagen, entwickelte außerdem eine Anämie, die Knochenmarkskrankheit MDS und Unterleibskrebs im ersten Stadium, der aber erfolgreich operiert werden konnte.“ Sie bekommt zwei Stents implantiert, Drahtprothesen, die in verengte Blutgefäße eingesetzt werden und sie so offen halten. Nur ein halbes Jahr später geht sie wieder arbeiten. „Doch da habe ich schnell gemerkt, dass mir alles zu schwer war. Ich konnte nicht einmal die leichtesten Dinge heben“, erinnert sie sich. Wieder hatten sich ihre Blutgefäße verengt, wieder bekommt sie zwei Stents. Und muss in Invalidenpension gehen, mit nur 38 Jahren.
Weg in den Rollstuhl
All das hat die starke Frau unglaublich gut weggesteckt. Doch eine eigentlich winzige Sache warf sie nun doch um: „Ende vergangenen Jahres hatte ich eine kleine Wunde am Fuß, die einfach nicht heilen wollte“, schildert Alexandra. „Erst wurde mir ein Zeh amputiert, dann zwei weitere, dann der Vorderfuß.“ Doch die OP-Wunden wollen und wollen nicht heilen. Als die Ärzte ihr vorschlagen den gesamten Unterschenkel abzunehmen, stimmt sie sofort zu: „Ich wollte nur, dass es aufhört. Und dass ich eine Prothese bekommen kann, damit ich wieder mit meinem Hund Kira Gassi gehen und mit meiner Familie E-Bike fahren kann.“ Bis es soweit ist, ist die 49-Jährige nun auf den Rollstuhl angewiesen. Und auch danach wird sie ihn immer wieder brauchen – die Prothesen sind nicht für die dauerhafte Nutzung gedacht. „Ich habe von der Krankenkasse einen Standard-Rollstuhl bekommen. Doch der wiegt 20 Kilo. Ich hatte gerade eine Arm-OP und bin an meinen drei Dialyse-Tagen pro Woche besonders schwach, sodass ich ihn nicht schieben kann. Auch mit dem Fuß kann ich mich wegen der Amputation nicht richtig abschieben“, klagt sie. „Außerdem hat er keinen Kipp-Schutz. Ich bin schon zweimal damit umgefallen.“ Die Bürserin wünscht sich deshalb nichts sehnlicher als einen Aktivrollstuhl, wie sie ihn im Fachgeschäft auch schon ausprobieren durfte. „Mit dem komme ich gut voran und könnte endlich wieder selbständig vor die Tür.“
„Ich lebe viel zu gerne“
Doch der Haken: Der Preis. Ein solcher Rollstuhl kostet 3800 Euro. Die Kranken-kasse steuert den Höchstbetrag von 2000 Euro bei. „Den Rest kann ich mir mit meiner Invalidenpension nicht leisten“, sagt sie. Sie hofft deshalb auf Spenden. Und vertraut darauf, dass es eine Lösung gibt. „Ich lasse mich nicht unterkriegen“, sagt Alexandra und lacht entschlossen. „Ich bin ja froh, dass es mir noch so gut geht, dass ich hier sitzen, meine Geschichte erzählen und lachen kann. Ich lebe viel zu gerne, als dass ich aufgebe und damit aufhöre.“
Wer hilft Alexandra zurück in ein selbstbestimmtes Leben?
Um wieder aktiv und selbständig ihren Alltag bestreiten zu können, wünscht sich Alexandra einen Aktivrollstuhl. Dieser wiegt nur acht Kilo und kann somit von ihr trotz Dialyse und Arm-OP angeschoben werden. Außerdem hat er einen Kipp-Schutz, sodass sie nicht mehr stürzen kann. Ein solcher Rollstuhl kostet 3800 Euro. Die Krankenkasse zahlt den Höchstbetrag von 2000 Euro, sie bittet deshalb um Spenden für den restlichen Betrag: Kontonr. AT60 4571 0001 5039 0548, Betreff Aktivrollstuhl.
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