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Langer Slalom bis zur Abfahrt

Schoppernau - Die Initi­alzündung kam vom langjährigen Ski-Nachwuchstrainer Christian Moosbrugger. „Ich erkannte die Möglichkeiten für eine attraktive Strecke am Diedamskopf. Dann kämpfte ich um die Realisierung einer Machbarkeitsstudie.“

Diese wurde schließlich vor fünf Jahren vom Streckenbauer Werner Margreiter erstellt und von Gemeinde, Tourismus und Bergbahnen finanziert. „Insgesamt ist der Bau einer Rennstrecke am Diedamskopf als interessantes Projekt anzusehen und als durchaus machbar einzustufen“, schließt Margreiter in seinem Studie-Schluss-Statement.

Adaptierungen

Die Zeit verging, die Studie verstaubte. Erst im Zusammenhang mit den umfassenden Beschneiungsplänen am Diedamskopf bis ins Tal, trat das Projekt wieder ins Bewusstsein der Verantwortlichen. Bürgermeister Pius Simma. „Ein Beschneiungssystem bis ins Tal würde eine Voraussetzung erfüllen.“ Klar ist für den Gemeindechef: „Die Strecke wäre super. Vom Start bis ins Ziel. Und das Zielgelände bei den Übungsliften ist groß.“ Kaum gesagt, drückt Simma allerdings auf die Euphorie­bremse. „Es müssten Adaptierungen erfolgen. In einigen Passagen wären Baumrodungen notwendig, die Einfahrt ins Ziel müsste wohl über den Schrannenbach erfolgen. Was den Bau eines Übergangs notwendig macht.“

Solidarität nötig

Simma möchte die Idee trotzdem weiter entwickeln. „Es geht jedoch nur, wenn zuerst alle Betroffenen im Ort wirklich wollen. Tourismus, die Bergbahnen als Investor und natürlich die Bürger. Und dann müsste uns das Land voll unterstützen. Das ist ein weiter Weg.“ Ähnlich sieht Bergbahnen-Diedamskopf- Geschäftsführer Klaus Nussbaumer, der die Studie noch unter Verschluss halten wollte, die Situation. „Natürlich wäre ein Weltcuprennen am Diedamskopf für den Ort und die Region von enormem Werbewert. Aber es ist in der Tat noch zu früh, über dieses Projekt ernsthaft zu diskutieren. Es bräuchte dazu die absolute Solidarität im Dorf. Denn Widerstände würden sicher auch bald kommen.“

„Super Idee“

Unterschiedliche Reaktionen auf ein mögliches Weltcup-Projekt gibt es in der umliegenden Hotellerie. „Ich bin begeistert von der Idee“, zeigt Hotel-Hirschen-Juniorchef Christian Greussing klar Flagge. „So eine Veranstaltung würde eine große Wertschöpfung für die Region bringen, wichtige Tourismusimpulse für alle. Ich habe gerade unlängst mit Gastronomie-Kollegen darüber diskutiert. Wir sind da einer Meinung.“ Etwas differenzierter sieht der Hotel-Krone-Eigentümer von Au und frühere Tourismus-Präsident Walter Lingg die Idee eines Ski-Weltcup-Comebacks im Bregenzerwald. „Man müsste genau prüfen, ob es so etwas braucht. Der Bregenzerwald hat auch sonst sehr viel zu bieten.“ „Völlig wurscht“ ist dem neuen Eigentümer des Schoppernauer Hotel Elisabeth, Lutz Heidenreich, ob der Ort ein Weltcuprennen bekommt oder nicht. „Ich bin auch sonst fast immer gut ausgebucht.“

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