Lange Phase an grünen Weihnachten in den Niederungen
"Natürlich gibt es von Jahr zu Jahr große Schwankungen, aber langfristig ist ein durchschnittlicher Dezember in Österreich in den letzten 50 Jahren um etwa zwei Grad wärmer geworden", erläuterte Klimatologe Alexander Orlik in einer Geosphere-Aussendung. "In den tiefen Lagen liegt daher zu Weihnachten immer seltener Schnee. Denn statt Schneeflocken gibt es hier im Dezember mittlerweile öfter Regentropfen und gefallener Schnee schmilzt schneller wieder weg als früher."
Ab 800 Meter öfter weiße Weihnachten
"Einigermaßen verlässlich sind weiße Weihnachten in Österreich ab etwa 800 Meter Seehöhe. Auch hier wurde es in den letzten Jahrzehnten milder, aber trotzdem ist es noch oft kalt genug für Schneefall", berichtete Orlik. So gab es zum Beispiel in Schoppernau in Vorarlberg auf 839 Meter Seehöhe seit 1950 fast in jedem Jahr Schnee am 24. Dezember. Nur in den Jahren 1985, 2002, 2014, 2016 und 2022 erlebte Schoppernau grüne Weihnachten.
Seit 2010 war es am 24. Dezember in den Landeshauptstädten nur noch selten weiß, wie 2011 in Innsbruck und Salzburg, 2012 in Wien und Eisenstadt, 2017 in Innsbruck, 2021 in Klagenfurt, sowie 2024 in Bregenz, Innsbruck und Klagenfurt. Eine Schneedecke ist dabei definiert als mindestens ein Zentimeter Schneehöhe an mehr als 50 Prozent des Beobachtungsortes um 7.00 Uhr.
Rekorde zur Weihnachtszeit
Wer weihnachtliche Schneerekorde in den Landeshauptstädten sucht, muss in den Datenreihen weit zurückgehen, erläuterte die Geosphere. Am 24. Dezember 1962 gab es an der Wetterstation Innsbruck-Flughafen 96 Zentimeter Schnee. 55 Zentimeter waren es am Flughafen Graz am 25. Dezember 1994, 50 Zentimeter in St. Pölten am 24. Dezember 1969, 47 Zentimeter in Klagenfurt am 24. Dezember 1994, 35 Zentimeter in Salzburg am 24. Dezember 1962, 39 Zentimeter in Eisenstadt am Weihnachtstag 1969, 47 Zentimeter in Wien Mariabrunn am 24. Dezember 1969, 26 Zentimeter in Bregenz am 26. Dezember 1981 und in Linz (Flughafen) ist die Rekordschneehöhe 25 Zentimeter am Christtag 1969.
Auch die Kälterekorde liegen weit zurück. In der österreichweiten Auswertung aller Wetterstationen der Geosphere Austria unter 1.400 Meter Seehöhe ist der Kälterekord minus 29,0 Grad in Tamsweg in Salzburg in der Nacht auf 26. Dezember 1944. Extrem war auch 1962. Damals lag die Höchsttemperatur am 25. Dezember in Vils in Tirol bei minus 19,8 Grad. In Kitzbühel hatte es in der Nacht auf 25. Dezember 1962 minus 27,9 Grad. Den weihnachtlichen Wärmerekord hält für ganz Österreich die Wetterstation Salzburg-Flughafen mit 19,1 Grad am 25. Dezember 2013.
Vorerst keine großen Neuschneemengen
Für die heurigen Weihnachtsfeiertage sind noch keine sinnvollen Wetterprognosen möglich, betonte die Geosphere. Bis Anfang kommender Woche sind jedenfalls keine nennenswerten Neuschneemengen zu erwarten. Außerdem bringen die nächsten Tage sehr mildes Wetter, mit Plusgraden bis ins Hochgebirge.
(APA)
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