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„Landwirt mit Leib und Seele“ bewirtschaftet alte Gärtnerei beim Kloster Marienberg

Nikolai Jochum bei der Feldarbeit im wiederbelebten Gemüsegarten beim Kloster Marienberg.
Nikolai Jochum bei der Feldarbeit im wiederbelebten Gemüsegarten beim Kloster Marienberg. ©Natascha Moosbrugger
Wer ihn kennt, weiß, dass der junge Landwirt schon jetzt ein „Original“ ist: Die Rede ist vom 23 Jahre alten Nikolai Jochum, der seit einigen Wochen eifrig im Gemüsegarten beim Kloster Marienberg hantiert.
Nikolai Jochum

Sieben Jahre lang lag das landwirtschaftliche Grundstück mit einer Größe von rund einem halben Hektar brach, nun baut Nikolai Jochum wieder Kartoffeln, Zwiebeln, Salate, Fenchel, Gurken oder Zucchini an. „Ich bin halt Landwirt mit Leib und Seele“, so der engagierte Absolvent des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrums Hohenems, der auch Grundstücke in Hard-Erlach und in Wolfurt eine kleine Holderplantage bewirtschaftet.

 Ohne Kunstdünger

„Mein Interesse an der Landwirtschaft entstand schon im Kindesalter, bewirtschaftete doch mein Onkel in Bregenz Rieden den Bauernhof unserer Familie, während ich in Wolfurt die Schulbank drücken musste und nicht immer mithelfen konnte. Heute muss ich einfach anpacken, wenn ich sehe, dass Land nicht sinnvoll genutzt wird. Dank eines glücklichen Zufalls war es möglich, von den Ordensschwestern diesen halben Hektar für Gemüsebau zu pachten.“ Angebaut wird alles ohne Kunstdünger und Spritzmittel, nach dem Vorbild von Helmut Lau, von dem der junge Marktfahrer viel gelernt hat. Der alte Traktor aus dem Jahre 1960 mit dem angehängten Reihenstriegel wirkt nostalgisch. Auch der mit Heu beladene Anhänger samt Ladegabel scheint aus einer anderen Zeit zu stammen. Der junge Landwirt mit der Sense in der Hand vermittelt Einklang mit der Natur. „Mit dem Heu mulche ich gerade die Gurkenbeete. Das ist die Luxusvariante zur Bekämpfung von Schnecken und Unkraut und zudem gut für den Boden“, so Nikolai Jochum.

 Alte Glashäuser

Die nächste Zeit werden die alten Glashäuser und das ehemalige Gärtenhäuschen restauriert. Auch das stellt für den jungen Landwirt kein Problem dar, absolvierte er doch nach Abschluss der Schule als landwirtschaftlicher Facharbeiter eine Schreinerlehre und arbeitet drei Tage pro Woche als Restaurator. In den alten Glashäusern, die um 1890 zu Zeiten des Grafen Raczyński erbaut wurden, werden bald Tomaten gezüchtet. „Die Glashäuser sind in erstaunlich gutem Zustand, allerdings ist eine Restaurierung erforderlich, sodass empfindliches Gemüse unter idealen Bedingungen wachsen kann. Das geerntete Gemüse verkaufe ich regelmäßig auf dem Wolfurter Markt und Leutbühelmarkt. Meine Kunden können gewiss sein, dass alle Produkte aus heimischer Produktion stammen.“

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