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Landschaftsprojekt "Horizon Field" in Vorarlberg auf Schiene

©KUB; Antony Gormley, www.tretterfotografie.com

Das Kunstprojekt im Vorarlberger Hochgebirge, bestehend aus 100 Abgüssen eines menschlichen Körpers, verzögerte sich um ein Jahr, weil die Abstimmung mit den Grundbesitzern mehr Zeit beanspruchte. Nach Angaben des Kunsthaus Bregenz (KUB) handelt es sich um die bisher größte Landschaftsinstallation in Österreich. Sie wird bis April 2012 zu sehen sein.

Für “Horizon Field” werden 100 lebensgroße Eisenabgüsse eines Menschenkörpers über ein Gebiet von 150 Quadratkilometern verteilt, das zu den Vorarlberger Gemeinden Mellau, Schoppernau, Schröcken, Warth (alle Bregenzerwald), Mittelberg (Kleinwalsertal) sowie zu den Arlberg-Orten Lech, Klösterle und Dalaas gehört. Die dem Körper des Künstlers entsprechenden Figuren stehen alle exakt auf einer horizontalen Linie in 2.039 Metern Seehöhe. Die Höhe sei laut KUB “gut zugänglich, zugleich dem Alltag enthoben”, eine spezifische Bedeutung hat sie nicht. Die Figuren repräsentieren einen Ort, wo ein Mensch gewesen ist oder sein könnte. Ihr Abstand variiert zwischen 60 Metern und mehreren Kilometern. Einige der Eisenmenschen werden über Wanderwege oder Skipisten direkt erreichbar sein, andere sind lediglich von bestimmten Punkten aus zu sehen.

Zunächst war das Kunstprojekt parallel zu einer Einzelausstellung von Antony Gormley im KUB im Sommer 2009 geplant. Der damalige KUB-Direktor Eckhard Schneider nahm bereits 2007 Kontakt zu Gemeinden, Tourismusverbänden, Natur- und Landschaftsschutzbehörden sowie den Grundeigentümern auf. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Abstimmung der Projektkonzeption mit den Interessengruppen mehr Zeit benötigte. 34 Grundstücksbesitzer, darunter zwölf Agrargemeinschaften, gaben nun ihre Zustimmung zu der Installation. Ab Mitte/ Ende Juni sollen die je 640 Kilogramm schweren Kunstwerke mit Hubschraubern im Hochgebirge montiert werden, laut KUB ein “großer logistischer Aufwand”.

Für Gormley dreht sich “Horizon Field” um die Frage der Rolle der Menschheit in der Evolution. “‘Horizon Field’ stellt grundlegende Fragen: Wer sind wir, was sind wir, wo kommen wir her und wohin führt unser Weg?”, so der Künstler. Skifahrer und Wanderer sollen dabei Teil des Figurenfelds werden. Es handle sich um ein “Beziehungsfeld zwischen Körper und Geist, in dem einige Körper Surrogate sind, andere real”, erläuterte Gormley.

Das Kunsthaus Bregenz knüpft mit “Horizon Field” an vergangene Außenprojekte in Vorarlberg an, etwa Gottfried Bechtolds Arbeit “Signatur 02” am Silvretta-Staudamm oder die Text-Projektionen auf Architektur- und Naturobjekte der amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer. Das Projekt Gormleys stelle einen Höhepunkt der vom KUB initiierten künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum dar, hieß es.

S E R V I C E – http://www.kunsthaus-bregenz.at

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