Die Sichtstufen wurden dabei zu Zuschauerreihen, und der Bodensee fungierte als Kulisse für das Stück, das am gestrigen Sonntagabend im Regen Premiere hatte.
Die Erzählung von Ingeborg Bachmann stammt aus dem Band “Das dreißigste Jahr” und ist ein Monolog über die ewige Frage, was Männer und Frauen verbindet und was sie voneinander trennt. Bachmanns Undine nennt die Männer “Ungeheuer”, “Monster” oder einfach nur “Hans”. Die junge Schauspielerin Alexandra-Maria Nutz (26) zeigte sich unter der Regie von Alexander Kubelka als überwiegend wütende und zynische Undine. “Das hat mich zum Staunen gebracht, dass Ihr Euren Frauen Geld gebt […] Ihr kauft und lasst Euch kaufen. Über Euch muss ich lachen und staunen.” Ingeborg Bachmann wollte ihre Heldin aber nicht nur stark zeigen – sie wollte auch eine Figur zeigen, die lieben muss. Diese Seite kam in der Bregenzer Interpretation etwas zu kurz.
Eine Inszenierung am See bedeutet auch viele nicht planbare Elemente, wie zum Beispiel Angler, Spaziergänger, Wasservögel oder einen unruhigen Wellengang. Trotzdem ist der See die perfekte “Bühne” für “Undine geht”. Alexandra-Maria Nutz kam mit den Bedingungen sehr gut zurecht und lieferte zum Ende den erwarteten Abgang: Sie tauchte nach knapp einstündigem Spiel in den Bodensee ab. Das Publikum harrte trotz Regen aus und spendete anerkennenden Schlussapplaus.
“Undine geht” von Ingeborg Bachmann, Landestheater Vorarlberg, Bregenz; Weitere Vorstellungen: 16., 20., 22. Juni, jeweils um 19.30 Uhr, Treffpunkt beim Kartenbüro. Aufführungsort bei Schönwetter am Molo; bei Schlechtwetter in der “Welle” am Hafen. Karten bei Bregenz Tourismus, Telefon 05574/ 4080 oder im Internet unter http://www.landestheater.org
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