Die außergewöhnlich hohe Anzahl an Sterbefällen zum Jahresende beschäftigt auch das Land. "Hier braucht es eine vertiefte Analyse", sagte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher im Interview bei VORARLBERG LIVE. Ein Grund könnte ihrer Ansicht nach das Auftauchen verschiedenster Viren sein, die derzeit Hochkonjunktur haben. Nicht nur Corona spielt mit, auch Grippe- und RS-Viren treiben ihr Unwesen. Letztere füllten zwar vor allem die Kinderstationen in den Spitälern, befielen dann aber auch viele Erwachsene. Besonders gefährdet sind ältere und Menschen mit Vorerkrankungen. "Wir sind derzeit in einer Situation, in der es sich zu schützen gilt", appellierte Rüscher, im Bedarfsfall wieder Maske zu tragen.
Reduzierte Coronastrukturen
Zumindest dieses Utensil wird uns ihrer Einschätzung nach in die Zukunft begleiten. Andere Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sieht die Gesundheitslandesrätin nicht als erforderlich. Doch weil bei Corona nichts fix ist, bleiben etwa die Impf- und Teststrukturen zumindest im ersten Halbjahr noch bestehen. "Zwar in reduzierter Form, aber so, dass wir sie jederzeit hochfahren können", erklärte Martina Rüscher. Im Zusammenhang mit den Plänen, den öffentlichen Gesundheitsdienst zu einem Kompetenzzentrum für Public Health umzubauen, wird an die Einrichtung von Impfstraßen auch für andere Impfkampagnen gedacht. "Ich kann mir vorstellen, kurzzeitig Impfwochen für jene anzubieten, die lieber in eine Impfstraße als eine niedergelassene Praxis gehen", antwortete Rüscher auf eine entsprechende Frage von VN-Chefredakteur Gerold Riedmann. Ebenfalls breiter ausgerollt werden sollen die digitalen Anwendungen im Gesundheitsbereich wie die Telemedizin. Eine neue e-Health-Strategie für Vorarlberg liege in den finalen Zügen.
Das medizinische Versorgungssystem als Gesamtes sieht Martina Rüscher noch nicht vor dem Kollaps. "Wir sind im Vergleich zu anderen Staaten noch in einer sehr prädestinierten Situation, wenngleich sie im Moment bedrängender ist, als sie es schon war", räumte die Gesundheitslandesrätin ein. Es gebe genug Mediziner, doch die müssten versorgungswirksamer werden. Nachsatz: "Eventuell könnten auch die Spitäler mehr Leistungen übernehmen." In Summe brauche es eine gemeinsame Finanzierung der gesamten Strukturen.
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
Die ganze Sendung
(VOL.AT/VN)
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