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Landesmuseum mit Ausstellung zu Rudolf Wacker

Bregenz - Das Vorarlberger Landesmuseum (VLM) widmet dem Maler Rudolf Wacker anlässlich der 70. Wiederkehr seines Todestages eine Kabinettausstellung aus dem eigenen Sammlungsbestand.

Wacker starb am 19. April 1939 in seinem Elternhaus in Bregenz, er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Österreich. Von 4. bis 19. April 2009 sind im VLM daher neun Ölgemälde des Künstlers und eine Auswahl der rund 100 Grafiken im Besitz des Landesmuseums zu sehen.

Wacker wurde am 25. Februar 1893 als Sohn eines Bregenzer Baumeisters geboren. Nach dem Besuch einer Fachschule für gewerbliches Zeichnen in Bregenz und einem kurzen Studium in Wien folgte er 1911 der Einladung des Künstlers Albin Egger-Lienz und ging als Meisterschüler an die Weimarer Kunstakademie. 1914 wurde der Künstler zum Militär eingezogen und bereits ein Jahr später gefangen genommen. Die Erfahrung von Krieg und Gefangenschaft beeinflusste Wackers Schaffen nachhaltig.

Nach fünf Jahren russischer Kriegshaft in Sibirien ging Wacker 1920 nach Berlin, damals das Mekka der neuen Kunst. Er wandte sich ganz dem Expressionismus zu. Die im Museum für Völkerkunde ausgestellten Figuren und Masken inspirierten ihn zu zahlreichen Grafiken. Er kehrte 1921 nach Bregenz zurück, wenige Jahre später fand Wackers erste große Ausstellung im Landesmuseum statt, die für Empörung sorgte. Vor allem seine ungewöhnlichen Stillleben stießen auf Unverständnis.

Der Beginn der 1920er Jahre war auch die Zeit eines Wandels in seinem Werk: Zuvor vor allem Zeichner und Grafiker, setzte sich der Maler Wacker immer mehr durch. Zudem vollzog sich ein Stilwechsel. Er begann, sich vermehrt mit der Neuen Sachlichkeit auseinanderzusetzen. 1926 war Wacker Gründungsmitglied der Bodensee-Künstlervereinigung “Der Kreis”.

Zu Beginn der 1930er-Jahre wies Wacker auf die neue drohende Kriegsgefahr hin, beteiligte sich an Friedenskundgebungen und trat offen gegen die nationalsozialistische Kulturpolitik in Deutschland auf. Nach dem “Anschluss” 1938 erfuhr auch Wacker Repressalien. Bei einer Hausdurchsuchung erlitt er einen ersten Herzanfall, bei einem Verhör durch die Gestapo einen zweiten. Davon erholte er sich bis zu seinem Tod 1939 nie mehr völlig.

Thematische Schwerpunkte in seinem Schaffen waren Stillleben, Landschaften und Porträts. Wackers Vermächtnis für die Kunstwelt und besonders für das Land Vorarlberg sei enorm, hieß es in der Aussendung des VLM. Er sei ein Künstler, der von der Bedeutsamkeit der kleinen Dinge gesprochen habe, gleichzeitig sei Wacker ein weltoffener und aufmerksamer Beobachter der gesellschaftlichen Veränderungen seiner Zeit gewesen.

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