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Land will Kinderärztemangel bekämpfen

Landesrätin Rüscher.
Landesrätin Rüscher. ©Paulitsch
Um dem immer größer werdenden Mangel an Kinderärzten im Land entgegenzuwirken, fordert Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) eine neue Ausbildungsform für Kinderärzte.
Wenn aus dem Kassenarzt ein Wahlarzt werden muss

Deshalb hat Rüscher Vertreter der Krankenhäuser, Ärztekammer und Sozialversicherung für Anfang 2020 zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Rüscher geht es dabei vor allem ein Lehrpraxis-Modell, das derzeit für niedergelassene Ärzte angeboten wird, zu etablieren.

"Es ist eine Ausbildung in der Ausbildung. Wir möchten sicherstellen, dass junge Pädiater die Möglichkeit bekommen, den niedergelassenen Bereich noch besser kennenzulernen, die Scheu verlieren und damit sich vielleicht auch vorstellen könnten, dann in den niedergelassenen Bereich zu wechseln", erklärt die Landesrätin gegenüber ORF Vorarlberg. Noch gebe es allerdings Widerstand vom Bund.

Situation in Dornbirn

VOL.AT berichtete Ende November über die Situation in Dornbirn. Dort werden die Kassenkinderärzte zu alt, Nachfolger sind noch nicht in Sicht. Konkret wurde über Wolfgang Hilbe berichtet, der mit Jahresende seinen Kassenvertrag zurücklegen muss.

Wolfgang Hilbe ist einer der drei Kassen-Kinderärzte in Dornbirn. Im Jänner wird er jedoch 70, womit er zu alt wird für einen neuen Kassenvertrag. Denn mit 2019 lief eine zehnjährige Übergangsfrist aus: Nun müsse die Krankenkasse alle Verträge mit niedergelassenen Ärzten grundsätzlich auflösen, sobald diese 70 werden.

Es fehlt an Kassenärzten

Wenn Hilbe darüber hinaus tätig sein will, muss er also Privatarzt werden. Dies spiegelt ein grundsätzliches Problem wider: Der Ärztemangel ist in erster Linie ein Mangel an niedergelassenen Ärzten mit Kassenvertrag. Zu verlockend seien die Krankenhäuser, wo neben akademischer Anerkennung auch geregeltere Arbeitszeiten und geringes finanzielles Risiko locken.

(Red.)

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