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Land NÖ liefert Verbesserungsvorschläge für Öffentlichen Verkehr in Wien

Das Land NÖ mit Vorschlägen für Pendlerverkehr in Wien.
Das Land NÖ mit Vorschlägen für Pendlerverkehr in Wien. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Das Land Niederösterreich sieht Handlungsbedarf im Öffentlichen Verkehr in Wien und liefert auch einige Verbesserungsvorschläge. Die Bundeshauptstadt entwickle sich "vom Knotenpunkt immer mehr zum Flaschenhals", sagte Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) am Freitag bei einem Pressegespräch samt Lokalaugenschein am Bahnhof Handelskai in Wien.
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Er schlug u.a. die Verlängerung der Bahnsteige in vier S-Bahn-Haltestellen vor.

Es dürften nicht Mauern in Form einer Maut hochgezogen werden. Vielmehr brauche es “partnerschaftliche Lösungen”, die es etwa im VOR längst gebe, “wenn es um zukunftsweisende Projekte geht”, sagte Schleritzko. Das Land Niederösterreich wolle mit der Stadtregierung zusammenarbeiten, die Wiener müssten freilich ihre Hausaufgaben machen.

Verlängerung der Bahnsteige für S-Bahnen in vier Wiener Bahnhöfen

Ein Anliegen, das der Landesrat gemeinsam mit Werner Pracherstorfer von der Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten beim Amt der NÖ Landesregierung äußerte, ist die Verlängerung der Bahnsteige in den Wiener S-Bahn-Stationen Handelskai, Traisengasse, Rennweg und Matzleinsdorfer Platz auf jeweils 230 Meter. Damit wäre es möglich, 250 Sitzplätze mehr pro REX-Zug aus bzw. nach Niederösterreich anzubieten, was ein Plus von 40.000 pro Tag bedeuten würde. Es gebe 188.000 niederösterreichische Erwerbspendler, erinnerte Schleritzko.

Die Verlängerung der Bahnsteige in den genannten Haltestellen wäre technisch möglich, sagte Pracherstorfer. Die praktisch erschöpften Kapazitäten im Wiener Öffentlichen Verkehr müssten gesteigert werden.

NÖ fordert schnelleren S-Bahn-Ausbau in Wien

Die Umsetzung des ETCS (European Trail Control System) ab 2028 würde pro Stunde sechs Züge mehr als heute ermöglichen, wodurch die Intervalle auch in Niederösterreich verdichtet werden könnten. Gleichzeitig notwendig wäre der Ausbau der viergleisigen Südbahn Wien-Meidling – Wien-Liesing – Mödling. Niederösterreich fordert einen schnelleren Ausbau als erst bis 2035.

Als langfristig notwendiges und sehr großes Infrastrukturprojekt bezeichnete Schleritzko eine weitere S-Bahn-Stammstrecke durch Wien. Zielführend wäre laut Pracherstorfer eine Nord-Süd-Verbindung, deren Umsetzung gemeinsam vorangetrieben werden sollte.

Gerechtere Aufteilung der Bundesmittel gefordert

Nicht zuletzt wird von niederösterreichischer Seite auch eine gerechtere Aufteilung der Bundesmittel von 78 Millionen Euro pro Jahr gefordert, die für den U-Bahn-Ausbau zur Verfügung stünden. Aus diesem von allen Steuerzahlern finanzierten Topf sollten auch Ballungsräume um Wien bedient werden. Weiter in Diskussion bleibt die Verlängerung der U-Bahn über die Stadtgrenze hinaus.

Das Land Niederösterreich investiert laut Schleritzko jährlich 84 Millionen Euro für die bestellten Leistungen im Öffentlichen Verkehr. Damit seien nicht nur Tausende Sitzplätze mehr auf verschiedenen Strecken bereitgestellt, es sei etwa mit der Durchbindung von Zügen im Abschnitt Amstetten – Wien (kein Umsteigen, Anm.) auch die Zahl der Fahrgäste erhöht worden – in diesem Fall um 20 Prozent.

Keine 365-Euro-Jahreskarte in Niederösterreich

Ein Jahresticket um 365 Euro wie in Wien – und u.a. von den Grünen auch für Niederösterreich gefordert – sei “auf ein Flächenbundesland nicht anzuwenden”, merkte Schleritzko an. Es gehe dabei auch um die Mittel. Wien finanziere einen Großteil aus der Parkraumbewirtschaftung, erinnerte der Landesrat. Niederösterreich wolle Geld in Verbesserungen wie z.B. Taktverdichtungen investieren, ergänzte Pracherstorfer.

(APA/Red)

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