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Lage in Deutschland weiter dramatisch

Die Jahrhundertflut der Elbe wälzt sich mit ungezügelter Wucht stromabwärts und durchbricht alte Deiche und neue Schutzwälle.

Die EU will Deutschland und den anderen vom Hochwasser betroffenen Anrainerländern bei der Beseitigung der Schäden großzügig helfen. Für Opfer der Hochwasserkatastrophe in Deutschland könnte die EU fünf Milliarden Euro bereitstellen.

Diese Zahl nannte EU-Kommissionspräsident Romano Prodi nach dpa- Informationen am Sonntag beim Krisen-Gipfel mit den Regierungschefs der betroffenen Staaten in Berlin. Diese Mittel sind aber an weitere Finanzzusagen von Seiten des Bundes gebunden. Über die Höhe will das deutsche Bundeskabinett an diesem Montag beraten. Im Anschluss will Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die genaue Höhe bekannt geben. Die EU-Mittel würden aus dem Strukturfonds der Gemeinschaft umgeschichtet. Insgesamt stehen darin für Deutschland im Zeitraum 2000 bis 2006 rund 20 Milliarden Euro zur Verfügung.

Einige Gebiete in den Krisenregionen, in denen sich die Menschen bei sinkenden Pegelständen schon sicher wähnten, wurden am Sonntag wieder zu Krisenherden der Katastrophe. Von Dresden bis Torgau gab das verheerende Hochwasser zentimeterweise verwüstete Städte und Landschaften frei. Weiter nördlich bedrohte der Scheitel der Flut noch Zehntausende von Menschen. Im Landkreis Wittenberg sind Deiche entlang der Elbe am Sonntagabend an insgeamt sieben Stellen gebrochen. Die Zahl der Todesopfer in Deutschland erhöhte sich auf 13. Tausende Existenzen wurden vernichtet. „Ganz Deutschland steht vor einer gewaltigen Herausforderung“, sagte Bundespräsident Johannes Rau in einer Fernsehansprache. Weit über vier Millionen Menschen seien betroffen und Hunderttausende auf der Flucht. Wie viele Milliarden Euro Schaden angerichtet wurden, ist noch unabsehbar. Schröder forderte ebenfalls eine „große nationale Anstrengung“.

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