Länger arbeiten, weniger Pension? Reformvorschläge im Überblick

Seit Jahren schlagen namhafte Institutionen wie OECD, WIFO, IHS, EcoAustria, der Fiskalrat und der Rechnungshof Alarm: Österreichs Pensionssystem sei langfristig nicht tragfähig. Die demografische Entwicklung, gepaart mit steigenden staatlichen Zuschüssen, führe zu immer größeren Belastungen. Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), erklärte gegenüber einer österreichischen Zeitung: "Der Handlungsbedarf wird immer drängender – ohne Reformen gefährden wir notwendige Zukunftsinvestitionen."
WIFO-Studie warnt vor europäischem Rückstand
Eine aktuelle WIFO-Studie, erstellt im Auftrag der "Aktion Generationengerechtigkeit", vergleicht das österreichische Pensionssystem mit jenen anderer europäischer Länder. Das Ergebnis: Österreich steht unter besonderem Reformdruck. Die Autoren empfehlen, erfolgreiche Modelle anderer Staaten zu übernehmen, insbesondere:
- eine Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters
- Anreize für längeres Arbeiten
- eine realitätsnähere Pensionsberechnung, also eine niedrigere Berechnungsbasis
Pensionsantritt: De facto viel zu früh
Laut Industriellenvereinigung wird in Österreich weiterhin viel zu früh aus dem Erwerbsleben ausgeschieden. Trotz gesetzlicher Regelungen fehlt es an wirksamen Maßnahmen zur Verhinderung früher Pensionierungen. Neumayer verweist dabei auf Empfehlungen der OECD, die eine Einschränkung von Frühpensionen sowie die Einführung von Nachhaltigkeitsmechanismen nahelegt.
Bereits in der Vergangenheit hatte die Pensionskommission betont, dass das tatsächliche Zugangsalter stark von politischen Rahmenbedingungen abhängt. "Ein demografiefittes System muss die gestiegene Lebenserwartung abbilden und Frühpensionen begrenzen", so Neumayer weiter.
(VOL.AT)
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