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ladetarif.at: Neuer Rechner vergleicht Preise an E-Ladestellen für Elektroautos

Damit Verbraucher die Preise an E-Ladestationen vergleichen können, wurde eine neue Plattform ins Leben gerufen.
Damit Verbraucher die Preise an E-Ladestationen vergleichen können, wurde eine neue Plattform ins Leben gerufen. ©Canva (Sujet)
Die Energie-Regulierungsbehörde E-Control betreibt nun auch einen Vergleichsrechner für öffentliche E-Ladestellen. Am Donnerstag wurde der Lade-Tarifkalkulator von Behördenchef Wolfgang Urbantschitsch, gemeinsam mit Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) vorgestellt. Abhängig vom persönlichen Nutzungsverhalten wird vom Rechner der günstigste Ladetarif für das jeweilige Elektroauto angezeigt.

Aktuell vergleicht der Rechner 24 Tarife von 14 Anbietern. Der Lade-Tarifkalkulator zeigt an, bei wie vielen Ladestationen österreichweit die jeweilige Ladekarte gilt und wie hoch die ungefähren Kosten pro 100 Kilometer sind. Diese liegen zum Teil weit auseinander. Beim günstigsten Angebot betragen diese bei einem angenommen Verbrauch von 15 kWh pro 100 Kilometer 5,5 Euro, beim teuersten Tarif sind es über 16 Euro.

E-Ladestationen in Österreich: Ein Tarifdschungel

Allerdings ist der Preis meist nicht einzige Kriterium für die Wahl der Ladekarte. Einige Anbieter gibt es nur in einzelnen Bundesländern oder nur in bestimmten Regionen, auch variieren die Ladegeschwindigkeiten und nicht alle bieten eine Abrechnung nach Kilowattstunden (kWh) an. Am teuersten ist das Schnellladen mit Gleichstrom (DC) entlang von Autobahnen, hier beginnen die Preise bei 0,50 bis 0,60 Cent pro kWh. Beim langsameren Laden mit Wechselstrom (AC) beginnen die Preise bei 0,325 Cent pro kWh.

Zu den Betreibern, die österreichweit Ladesäulen anbieten, zählen Kelag, ÖAMTC, vkw vlotte, da emobil und Smatrics. Wer sich die Details der Tarife ansieht, sieht aber wie groß der Tarifdschungel ist. Teilweise gibt es vom Tarif abweichende "Partnertarife", dazu kommen Blockiergebühren, Aktivierungskosten und Grundgebühren.

In der Politik ist das Problem des Tarifdschungels bekannt. "Es gibt Hemmschuhe, die das noch stärkere Abheben der E-Mobilität behindern", sagte Ministerin Gewessler. E-Control-Vorstand Urbantschitsch sagte, die öffentliche Hand sorge mit dem Vergleichsrechner für Transparenz. Welcher Anbieter des Beste ist, hänge aber davon ab, wo und wie schnell man lade und wo man unterwegs sei.

Tarifkalkulator wird bald noch mit Echtzeitdaten versehen

Urbantschitsch kündigte an, den Tarifkalkulator in den nächsten Monaten mit dem Ladestellenverzeichnis, das die E-Control ebenfalls führt, zu verschränken und mithilfe von Echtzeitdaten der Anbieter anzuzeigen, ob eine Ladesäule gerade frei oder belegt ist. Generell gelte, dass das langsame Laden zuhause oder am Arbeitsplatz meist günstiger ist als bei Ladestationen unterwegs. Am allergünstigsten sei es aber, den Strom von der eigenen Photovoltaik-Anlage zu tanken, meinte Gewessler.

Die Neuzulassungen von Elektroautos sind zuletzt stark gestiegen während die Neuzulassungen von Verbrennern zurückgegangen sind. Im Oktober wurden den dritten Monat in Folge mehr rein batterieelektrische Pkw neu zugelassen als Diesel-Autos. Gewessler kündigte an, dass die E-Auto-Förderungen für Private 2024 fortgeführt werden. Insgesamt stünden nächstes Jahr 342 Mio. Euro für die verschiedenen Förderschienen zur Verfügung. Neben E-Autos werden Wallboxen, also Lademöglichkeiten zuhause, aber auch Falt- und Lastenräder mit Zuschüssen unterstützt.

(APA/Red.)

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