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Kyoto-Ziele: EU-Kommission optimistisch

Die EU-Kommission hat sich in einer am Donnerstag veröffentlichten Prognose optimistisch gezeigt, dass die Europäische Union ihr Kyoto-Ziel erreicht.

Umweltkommissar Stavros Dimas sprach in einer Pressemitteilung von “günstigen Prognosen” für die EU-15. Er pochte jedoch auf ein Klimaschutzpaket für 2020, ohne das es nicht möglich sei, die angepeilte CO2-Reduzierung um 20 Prozent zu schaffen.

Insgesamt müssen die EU-15 ihre Gesamtausstöße im Vergleich zu 1990 um acht Prozent verringern, was nach der Prognose bereits mit jenen Maßnahmen möglich wäre, die derzeit in Kraft sind. Rechnet man weitere geplante Maßnahmen hinzu, würden sogar 3,3 Prozent Zusatzeinsparung über das Ziel hinaus möglich sein, so die Kommission.

Dimas betonte aber, dass Kyoto “nur der erste Schritt” sei: “Jetzt braucht die Welt ein neues internationales Klimaschutzabkommen, das die ehrgeizigen Emissionsreduktionen einbezieht, die Europa für 2020 und darüber hinaus für sich festgesetzt hat.”

Gute Nachrichten hat die Kommission für Österreich: Die Alpenrepublik wird laut der Prognose der Kommission ihr Kyoto-Ziel sogar um 0,3 Prozent übertreffen. 11,4 Prozent der dazu nötigen Einsparungen werden durch Zukäufe von Verschmutzungszertifikaten aus dem Ausland erreicht, 0,9 Prozent über Aufforstungsmaßnahmen und 18,4 Prozent über weitere Maßnahmen, die in der Klimastrategie vorgesehen sind.

Nach dem Kyoto-Protokoll sind jene 15 Länder, die zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls EU-Mitgliedstaaten waren, dazu verpflichtet, ihre gemeinsamen Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2012 im Vergleich zum Basisjahr um acht Prozent zu reduzieren. Für die Emissionen der EU der 27 gibt es hingegen kein gemeinsames Ziel: Zehn der zwölf Mitgliedstaaten, die der EU ab 2004 beigetreten sind, haben im Rahmen des Protokolls individuelle Verpflichtungen, ihre Emissionen um sechs bzw. acht Prozent zu verringern. Für Zypern und Malta gibt es keine Emissionsziele.

Die jüngsten harten Daten für die gesamte EU wurden im Sommer veröffentlicht und weisen die Ausstöße von 2006 aus. Sie zeigen, dass die EU-15 nur 2,7 Prozent unter den Ausstößen des Basisjahres liegen. Dies stand einem Wirtschaftswachstum von etwa 40 Prozent im selben Zeitraum gegenüber. Rechnet man alle 27 EU-Länder ein, hätten diese gemeinsam eine CO2-Einsparung von 10,8 Prozent erreicht.

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